Studie: Deutscher Open-Source-Markt gedeiht

Laut dem deutschen Marktforschungsunternehmen Soreon steigt der Unternehmensmarkt für Open-Source-Software von 131 Millionen Euro auf 307 Millionen Euro im Jahre 2007.

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Von
  • Oliver Lau

Einer Studie des deutschen Marktforschungsunternehmens Soreon zufolge wird der Unternehmensmarkt für Open-Source-Software, beispielsweise Linux, von 131 Millionen Euro in diesem Jahr auf 307 Millionen Euro im Jahre 2007 wachsen. Für diesen Zeitraum sagen die Marktforscher auch eine Verdopplung der Nutzerzahl von 12 Prozent auf 24 Prozent voraus. Das sei zurückzuführen auf den massiven Umstieg öffentlicher Verwaltungen auf Open-Source-Software.

38 Prozent der Befragten meinen, dass die Abkehr von kommerziellen Produkten wie vom allgegenwärtigen Softwaregiganten Microsoft Kosten senke. Darüber hinaus halten 28 Prozent Open-Source-Software für sicherer und stabiler. Aber nicht jeder glaubt, dass Linux günstiger ist als Windows. So meinen die Marktforscher von IDC, dass die Lizenzierungsmodelle von Microsoft zwar sehr kostspielig seien, aber die geringeren Betriebskosten den Nachteil langfristig wieder wettmachten. In einer früheren Studie von Soreon kamen die deutschen Marktforscher dagegen zur gegenteiligen Ansicht.

92 Millionen Euro würden Open-Source-Anbieter im Jahr 2003 mit Linux-Server-Software und den dazugehörigen Services umsetzen. Die Erlöse aus Software für Desktop-Rechner holten aber stark auf. Bis 2007, so schätzt Soreon, werden Linux und die dazugehörigen Dienstleistungen immerhin die Hälfte aller Arbeitsplätze erreicht haben.

"Hohe Wachstumsraten allein sorgen aber nicht automatisch auch für hohe Umsätze", meint Soreon-Research-Direktor Steffen Binder. Noch vor wenigen Jahren sei der Open-Source-Markt wirtschaftlich völlig unbedeutend gewesen. Da sei es heute leicht, schnell zu wachsen. Langfristig sei die Gesamtmarktgröße limitiert, da die Umsätze pro Rechner nur einen Bruchteil der Größe erreichen können, die beispielsweise Microsoft für seine Produkte einstreicht, erklärt Binder weiter. "Viele Open-Source-Anbieter geben ihre Produkte frei ab und die Konkurrenz auf dem Service-Markt ist hart. Professionelle Anbieter wie IBM, Red Hat oder SuSE müssen sich durch besonders gute Qualität und branchenspezifische Angebote differenzieren, um langfristiges Wachstum zu sichern."

Für die Studie wurden 150 IT-Leiter deutscher Unternehmen und Behörden zu ihrem Software-Nutzungsverhalten befragt. Aus den erhobenen Daten haben die Marktforscher, zwei ehemalige Mitarbeiter von Forrester Research, Prognosen für Deutschland bis ins Jahr 2007 in den Märkten für Softwarepakete, Training, Installations-Dienstleistung und Support erstellt. (ola)