Streamingdienste: Jeder Siebte kündigt Abo wegen Geldsorgen

Jeder siebte deutsche Internetnutzer hat wegen der Wirtschaftslage ein Streamingdienst-Abo gekündigt, zeigt eine Studie. Andere steigen auf günstigere Abos um.

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(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

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Deutsche Internetnutzer achten angesichts der schwierigen Wirtschaftslage verstärkt auf die Kosten von Streamingdiensten. Das zeigt eine aktuelle Studie von Kantar in Zusammenarbeit mit dem IPTV-Anbieter Zattoo. Demnach haben 14 Prozent der befragten Internetnutzer ein Streaming-Abo wegen der angespannten wirtschaftlichen Situation gekündigt.

Neben den Kündigungen fiel dabei auch ein Trend zu günstigeren Abos auf: 10 Prozent wechselten zu einem günstigeren Abo, weitere 9 Prozent zu einem kostenlosen Angebot. Begünstigt werden dürfte diese Statistik vom Marktstart eines günstigeren Netflix-Abos mit Werbung, das im vergangenen Herbst eingeführt wurde.

Wie im vergangenen Jahr bleibt das Internet bei deutschen Onlinern die bevorzugte Methode, lineares Fernsehen zu empfangen, schreibt Zattoo nicht ganz uneigennützig in seinem Streaming-Report. 2022 setzten noch 40 Prozent der Befragten das Internet zum Fernsehen ein, 2023 sind es mit 41 Prozent nur unwesentlich mehr. Als Internet-Emfpangsweg definiert Zattoo in seinem Report Streaming-Apps und IP-TV.

Mediatheken nutzten 2023 weniger Internetznutzer als noch 2022. Live-TV wurde dagegen beliebter.

(Bild: Zattoo)

Auf Platz 2 der TV-Empfangswege liegt Kabel mit 39, auf Platz 3 Satellit mit 35 Prozent – Mehrfachantworten waren möglich. Im Vorjahr war Satellitenfernsehen noch mit 39 Prozent auf Platz 2, darauf folgte Kabelfernsehen mit 38 Prozent. Insgesamt verliert das lineare Fernsehen aber weiter an Bedeutung: 44 Prozent der Befragten gab an, mindestens die Hälfte ihrer Fernsehzeit mit Inhalten von TV-Streaming-Anbietern zu verbringen, eine Steigerung von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 7 Prozent sehen ausschließlich Inhalte von Streamingdiensten wie Netflix, Amazon Prime und Disney+.

"Keine TV-Empfangsart ist in den letzten Jahren so gewachsen wie das Internet", kommentiert Zattoo-Chef Jörg Meyer den Bericht. "Diese Entwicklung geht zulasten von klassischen Empfangswegen: Sat-TV bleibt weiter rückläufig und Kabelfernsehen stagniert seit Jahren."

Für die Studie wurden Anfang 2023 insgesamt 1000 deutsche Internetnutzer zwischen 16 und 69 Jahren in einem Online-Panel befragt. Menschen, die kein Internet nutzen, wurden nicht berücksichtigt. Laut dem Statistischen Bundesamt hatten 2021 rund 6 Prozent der Deutschen im Alter zwischen 16 und 74 Jahren noch nicht das Internet benutzt.

(dahe)