Online-Riese Alibaba plant Aufspaltung in sechs Bereiche

Cloudgeschäft, Onlinehandel und weitere Sparten von Chinas Internetriesen Alibaba sollen künftig eigene Wege als Unternehmen gehen. Alibaba wird zur Holding.

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(Bild: hxdbzxy/Shutterstock.com)

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Chinas Onlinehandelsriese Alibaba will sich in sechs Teile aufspalten. Die Alibaba Group soll dabei als eine Holding im Hintergrund stehen, mit dem bisherigen Alibaba-Chef Daniel Zhang als CEO. Jede der Geschäftsgruppen werde von einem eigenen CEO und Vorstand geleitet. "Der Markt ist der beste Lackmustest, und jede Unternehmensgruppe und jedes Unternehmen kann eigenständig Kapital beschaffen und an die Börse gehen, wenn sie dazu bereit sind", erklärte Zhang laut der Pressemitteilung.

Zu den sechs Unternehmensgruppen gehört unter anderem das Cloudgeschäft, in dem auch die KI-Sparte beheimatet sein wird, bei der gerade unter Hochdruck an generativen KI-Diensten im Stile ChatGPTs gearbeitet wird. Chef wird auch hier Daniel Zhang sein. Die anderen Bereiche umfassen internationalen sowie chinabezogenen Online-Handel, Medien, Logistik und sonstige lokale Dienste.

Der Schritt dürfte ein Signal sein, dass Alibaba bereit ist, sich perspektivisch Geld am Kapitalmarkt zu beschaffen, nachdem in den vergangenen Jahren die chinesische Regierung teils hart gegen Internetkonzerne vorgegangen war. Zuletzt hatte der Druck hier etwas nachgelassen. Die Aktien legten vorbörslich in den USA deutlich zu.

Erstmals seit mehr als einem Jahr tauchte am Montag auch der chinesische Milliardär und Alibaba-Gründer Jack Ma wieder in China auf. Wie die ihm gehörende Hongkonger Zeitung South China Morning Post berichtete, besuchte Ma eine Schule in der ostchinesischen Metropole Hangzhou. Zuvor habe er Freunde in Hongkong sowie die Kunstmesse Art Basel besucht, die dort am Wochenende stattfand. Dem Bericht zufolge hatte sich Ma vor seiner Rückkehr nach China mehr als ein Jahr im Ausland aufgehalten.

Der offenbar in Ungnade gefallene Gründer des Online-Riesen Alibaba und des Fintech-Unternehmens Ant Group war seit Herbst 2020 nur noch selten in der Öffentlichkeit gesehen worden. Damals griffen die chinesischen Aufsichtsbehörden hart gegen den Börsengang der Ant Group durch. Ma hatte Anfang dieses Jahres auch die Kontrolle über die Ant Group abgegeben, ein weiterer Schritt seines Rückzugs aus dem von ihm geschaffenen Online-Imperium.

(axk)