Umfrage: Mehrheit in Deutschland lehnt Bau von LNG-Terminal auf Rügen ab

Der geplante Bau eines LNG-Terminals auf Rügen stößt in der deutschen Bevölkerung auf wenig Gegenliebe. Eine Mehrheit lehnt den Bau ab.

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Der LNG-Tanker "Arctic Aurora" liegt in der Bucht von Nachodka (Russland) vor Anker.

(Bild: VladSV/Shutterstock.com)

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  • dpa

Laut einer aktuellen Umfrage ist die Ablehnung eines geplanten Terminals für Flüssigerdgas vor oder auf Rügen im Nordosten besonders ausgeprägt. Mehr als 72 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Mecklenburg-Vorpommern lehnen demnach den dortigen Bau solcher Anlagen ab. Laut der am Mittwoch veröffentlichten Online-Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Gemeinde Binz sind es bundesweit knapp die Hälfte (48,4 Prozent). Zustimmung zu dem Bau kam in MV demnach nur von 17,5 Prozent und bundesweit von gut einem Drittel.

Nach einer ersten, Mitte März veröffentlichten Umfrage wurden für die aktuelle Erhebung den Angaben zufolge nicht 5000, sondern 10.000 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Damit sei die Stichprobe auch für Mecklenburg-Vorpommern repräsentativ. Zudem wurde dieses Mal nicht nach einer möglichen Anlage "an der Küste Rügens", sondern "am Standort Insel Rügen" gefragt.

Angesichts großen Widerstands hatte das Bundeswirtschaftsministerium vom umstrittenen Standort fünf Kilometer vor der Küste Sellins Abstand genommen. Vielmehr präferierte es nach dpa-Informationen zuletzt den Hafen von Mukran als alternativen Standort. Gemeinden im Südosten der Insel Rügen haben auch dazu bereits ihre Ablehnung bekundet.

Auch eine Bundestagspetition der Gegner erhält nach Angaben der Organisatoren weiter Zulauf. Demnach kam sie zuletzt online auf 17.000 und auf Papierlisten auf 27.000 Mitzeichner. Man sei optimistisch, in der verbleibenden Woche das Quorum von 50.000 zu erreichen. Dann müssten die Petenten in einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses angehört werden.

(olb)