Netcologne startet CDMA-Funknetz

Das auf das Kölner Stadtgebiet beschränkte Angebot ist nicht kompatibel zum in Deutschland gewohnten UMTS. Zum Surfen stehen maximal 2 MBit/s zur Verfügung, telefonieren ist nicht möglich.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 80 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von

Der Kölner Stadtnetzbetreiber Netcologne startet ein eigenes Mobilfunknetz auf CDMA-Basis. Das mit der hierzulande verbreiteten UMTS-Technik nicht kompatible Netz deckt nach Angaben des Unternehmens 95 Prozent des Kölner Stadtgebietes ab. Es soll Download-Raten bis zu 2 MBit/s erlauben, der Upload ist bis zu 1,8 MBit/s schnell. In Zusammenarbeit mit dem Kölner Studentenwerk vermarktet Netcologne das Angebot derzeit an Studenten und Mitarbeiter von Universität und Fachhochschulen; eine Erweiterung auf andere Zielgruppen wollte Pressesprecherin Eva Krüger jedoch nicht ausschließen. Dann müsse jedoch auch über einen Ausbau des Netzes nachgedacht werden. Die "natürliche Grenze" sei für den Stadtnetzbetreiber das durch die eigenen Festnetzaktivitäten festgelegte Gebiet.

Das Netz eignet sich nur zum Surfen, telefonieren können die Kunden darüber nicht. Netcologne bietet unter dem Label "Mobile SpeedNet" zwei Flatrate-Tarife an. Beide bieten ein monatliches Datenvolumen von fünf Gigabyte mit maximaler Download-Geschwindigkeit, danach wird die Geschwindigkeit beschränkt. Das Paket mit 12-monatiger Laufzeit kostet monatlich 10 Euro, allerdings müssen die Kunden einen CDMA-Surfstick für 99 Euro kaufen. Bei einer zweijährigen Vertragslaufzeit beträgt der monatliche Preis 15 Euro, der Stick ist in diesem Fall kostenlos.

Das Netz funkt auf Frequenzen um 450 MHz, die seit dem Abschalten des analogen C-Netzes in Deutschland nur wenig genutzt werden. Ende 2004 hatte die Bundesnetzagentur – damals noch RegTP genannt – Lizenzen für die Nutzung des Bandes an T-Mobile und Inquam vergeben, Netcologne hat 2007 eine Lizenz erhalten. In solch eher niedrigen Frequenzbereichen arbeitende Netze zeichnen sich gegenüber GSM- (900 und 1800 MHz) oder UMTS-Netzen (2100 MHz) durch eine größere Flächenabdeckung aus. Dennoch hat Netcologne nicht nur einen einzigen Mast in der Stadt aufgestellt, wie Krüger betonte, sondern ein ganzes Netz errichtet. Außerhalb des Kölner Stadtgebietes können Kunden sich über den Stick nicht in ins Internet einwählen, die vor allem in den USA verbreitete Funktechnik CDMA ist nicht mit UMTS kompatibel. (ll)