Bard statt ChatGPT: Google-KI kommt per No Code in klassische Firmenanwendungen

Mit der KI zu spielen, macht Spaß – aber bei Firmenanwendungen winkt das große Geld. Entsprechend will Google Bard als No-Code-Plattform schmackhaft machen.

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(Bild: iX)

Lesezeit: 3 Min.

Jede Firmenanwendung mit KI anreichern: Dank No Code will Google seinem Chatbot Bard zu Erfolg verhelfen. Konkret sollen Entwickler mit dem Generative AI App Builder – kurz Gen App Builder – mit wenigen Klicks eine Applikation erstellen können, die menschlichen Nutzern Konversationen mit Kunden oder Kollegen sowie Suchen abnimmt.

Der Gen App Builder kann sowohl auf interne Daten eines Unternehmens als auch öffentliche Informationen zurückgreifen. Er verknüpft diese mit den Eingaben des Endanwenders der Applikation, wobei die Entwickler steuern können, welche Daten die KI verwenden soll und welche nicht. Informationen können als Text, aber auch als Bilder und Videos vorliegen – sowohl beim Bauen der Anwendung als auch bei deren Nutzung.

Ferner legen die Entwickler vorab fest, nach welchem Schema eine Konversation des Nutzers mit der KI ablaufen soll. Wie detailliert diese Vorgaben sind, ist ebenfalls frei – Google verspricht in der Ankündigung, dass die fertige Anwendung den natürlichen Fluss einer Konversation mit der Kontrolle durch das Unternehmen vereinen soll. Die Applikation lässt sich außerdem mit existierender Software von Drittanbietern verknüpfen; allerdings gibt Google nicht an, um welche es sich hierbei handelt.

Als Praxisbeispiele dienen zwei typische Vertriebsabläufe: Zum einen lassen sich Chatbots erstellen, die selbsttätig die zuvor freigegebenen Informationen heranziehen. Hierbei kann es sich um Kundeninformationen, aber auch den Lagerbestand eines Produkts oder Elemente der Firmenwebseite handeln. Will ein Käufer seine Bestellung ändern, soll die KI automatisch ein alternatives Produkt vorschlagen oder anhand eines vom Kunden hochgeladenen Bild identifizieren können – und so nicht nur die Verkäufer entlasten, sondern auch die Vertriebszahlen verbessern.

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Des Weiteren können Nutzer Suchapplikationen bauen. Google zieht hier das Beispiel von Hintergrundrecherchen zu Investitionen heran, bei dem Anwender in natürlicher Sprache Fragen stellen können und die KI sowohl öffentlich zugängliche Informationen zu einem Marktsegment als auch interne Reports anderer Investoren für die Antworten heranzieht. Genauso lassen sich aber auch deutlich eingeschränktere Suchen erstellen, zum Beispiel ausschließlich für Rechnungen in einer Abteilung.

Google hat mit Bard spät auf den Hype um ChatGPT reagiert: Erst Anfang Februar kündigte der Konzern die KI an. Ob Google mit dem auf LaMDA basierten Chatbot mit OpenAI und Microsoft gleichziehen kann, bezweifelten Beobachter jedoch von Beginn an. Und auf klassische Unternehmensanwendungen zielen beide Anbieter schnell ab: So integriert zum Beispiel Salesforce die KI-Modelle bereits in seine CRM-Cloud und Slack. Und auch freie Unternehmenssoftware wie Nextcloud lässt sich neuerdings mit DeepL, Dall-E und ChatGPT verknüpfen.

(fo)