ARD und ZDF legen sich auf Datum für Abschaltung des Analog-TV fest [Update]

Die öffentliche rechtlichen Sender planen, am 30. April 2012 die analoge Ausstrahlung ihrer Programme über Satellit einzustellen.

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Von
  • Nico Jurran

Vor Beginn der diesjährigen IFA hatten der ZDF -Intendant Markus Schächter und der ARD -Vorsitzenden Peter Boudgoust angekündigt, dass die öffentlich-rechtlichen Sender die analoge Ausstrahlung ihrer Programme 2012 beenden wollen. ZDF-Justiziar Carl Eugen Eberle nannte nach einem Bericht von Infosat nun auf dem Kabelkongress in Leipzig ein konkretes Datum. Demnach soll die analoge Verbreitung über Satellit am 30. April 2012 enden.

ARD und ZDF haben sich laut Eberle auf die Bekanntgabe dieses konkreten Termins geeinigt, um die Verbraucher schon jetzt auf die Abschaltung einzustimmen. Auch die Kabelnetzbetreiber hätten nun zwei Jahre Zeit, die analoge Technik durch digitale auszutauschen.

In Deutschland begann die Umstellung auf das digitale terrestrische Fernsehen im Februar 2003 in Berlin. Mit dem DVB-T-Start in weiteren Teilen Nordbayerns im November 2008 wurde die Abschaltung der analogen Signale hierzulande abgeschlossen. Derzeit nutzen ARD und ZDF noch 15 Satellitentransponder für die Analog-TV-Verbreitung auf Astras Hauptorbitalposition 19.2° Ost. Die frei werdenden Frequenzen sollen unter anderem für die Ausstrahlung von digitalen hochauflösenden Kanälen (HDTV) genutzt werden.

Laut AreaDVD hat Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) bekräftigt, das analoge Kabelangebot noch möglichst lange erhalten zu wollen. Der Provider überträgt über DVB-C jedoch auch bis auf die öffentlich-rechtlichen Sender alle Kanäle (grund-)verschlüsselt, was viele Anwender bislang von einem Wechsel abgehalten haben dürfte. Mit einem Ende der analogen TV-Übertragung müsste der Provider somit befürchten, Kunden zu verlieren. Liefern die öffentlich-rechtlichen Sender ab 2012 ihre Programme nicht mehr analog an, bliebe KDG aber wohl lediglich die Möglichkeit, das Digital-TV-Signal zu wandeln (in der Branche auch "Re-Analogisieren" genannt) – was wiederum eine Investition in die dafür notwendigen Geräte nach sich zieht.

Update:
Eine Sprecherin von Kabel Deutschland erklärte gegenüber heise online inzwischen, man werde "im Interesse der Kunden noch über Jahre sein analoges Programmangebot parallel zum digitalen Fernsehen aufrechterhalten". Die dafür notwendige Bandbreite sei im Kabel vorhanden. (nij)