Billige Farbstoffsolarzellen erstmals als kommerzielles Produkt

Die so genannte Grätzel-Zelle wird in einen Rucksack eingebaut, mit dem sich Elektronik aufladen lässt.

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Schon seit längerer Zeit wartet die Sonnenstrombranche auf den ersten kommerziellen Einsatz neuartiger Farbstoffsolarzellen. Nun sollen die so genannten Grätzel-Zellen, die sich besonders kostengünstig produzieren lassen, gleichzeitig wenig wiegen und flexibel sind, in einem Rucksack verbaut werden, mit dem sich tragbare Elektronik aufladen lässt. Das Produkt wurde in der vergangenen Woche auf der Hong Kong Electronics Fair erstmals gezeigt, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Die Zellen werden von G24 Innovations aus dem walisischen Cardiff produziert und basieren auf Entwicklungen des Chemieprofessors Michael Grätzel, der an der EPFL in Lausanne arbeitet. Bei der Technik werden mit Farbstoff überzogene Nanokristall-Halbleiter zusammen mit einem Elektrolyt in Kunststoff eingeschlossen. Die Grätzel-Zellen haben zwar einen etwas geringeren Wirkungsgrad als die besten Dünnfilmsolarzellen, lassen sich aber auch auf biegsame Oberflächen drucken.

G24 Innovations betont, man habe einen kostengünstigen Produktionsprozess entwickelt, der es erlaubt, flexible Solarmodule "von der Rolle" zu generieren. Diese produzieren 0,5 Watt unter direkter Sonneneinstrahlung. Die ersten Module wurden in der vergangenen Woche an das Unternehmen Mascotte Industrial Associates in Hong Kong verschifft, das die neuen Rucksäcke herstellen wird. Die Zellen von G24 erreichen einen Wirkungsgrad von 12 Prozent.

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(bsc)