Studie: Echtzeit-Unterhaltung ist Web-Traffic-Größe Nummer 1

Echtzeit-Unterhaltungsangebote wie Video- und Audiostreams machen inzwischen rund 27 Prozent des weltweiten Internetverkehrs aus - und der Anteil des Datentauschs über P2P-Verbindungen im globalen Netz hat im Verhältnis deutlich abgenommen. Das sind zwei Kernaussagen der am heutigen Montag von Sandvine veröffentlichten Studie Global Broadband 2009

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Echtzeit-Unterhaltungsangebote wie Video- und Audiostreams machen inzwischen rund 27 Prozent des weltweiten Internetverkehrs aus – und der Anteil des Datentauschs über P2P-Dienste im globalen Netz hat im Verhältnis deutlich abgenommen. Das sind zwei Kernaussagen der am heutigen Montag von Sandvine veröffentlichten Studie Global Broadband 2009 (PDF-Datei). Das auf Netzwerk-Management spezialisierte Unternehmen mit Sitz in Kanada beruft sich bei seinen Angaben auf Traffic-Analysen im Zeitraum vom 1. bis 22. September bei mehr als 20 Internet Service Providern weltweit, die zusammen 24 Millionen Kunden betreuen.

Mit einem Plus von fast 14 Prozentpunkten gegenüber der Erhebung von 2008 explodierte der Konsum von Video- und Audiostreams demnach geradezu. Stark zugenommen hat laut Sandvine auch die Nutzung von Speicher- und Back-up-Diensten (56 Prozent mehr Datenverkehr) sowie der Traffic, der durch Dienstleistungen im Bereich Online-Gaming verursacht wird (plus 50 Prozent). Zwar habe auch der P2P-Traffic in absoluten Zahlen noch einmal zugenommen, halten die Studienverfasser fest, aber eben in einem sehr viel geringeren Maß, so dass dieser nur noch für rund 20 Prozent des weltweiten Internetverkehrs verantwortlich zeichne.

Anders sieht es allerdings in der Gruppe der "Heavy Internet User" aus, deren Vertreter laut Sandvine zweihundertmal so viel Internetverkehr verursachen wie der durchschnittliche User. Hier steht das Filesharing mit über 46 Prozent weiterhin an erster Stelle. Interessant auch die regionale Verteilung von Internetaktivitäten: Während Sandvine-Angaben zufolge etwa in Afrika fast 30 Prozent und in Lateinamerika immerhin noch rund 18 Prozent der Internet-User den VoIP-Dienst Skype nutzen, spielt Echtzeit-Kommunikation in den Regionen Europa, Nordamerika und Asien-Pazifik nur eine untergeordnete Rolle. (pmz)