O2 mit mehr Kunden und Gewinn

Der Münchner Netzbetreiber freut sich über fast eine halbe Million Neukunden im dritten Quartal sowie mehr Umsatz und ein deutliches Plus beim operativen Gewinn.

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Der deutsche Netzbetreiber O2 konnte im dritten Quartal seinen Gesamtumsatz um 5,5 Prozent auf knapp 966 Millionen Euro steigern, während der Serviceumsatz im Mobilfunkgeschäft im Jahresvergleich nur leicht um 0,4 Prozent auf 729 Millionen Euro nachgab. Das operative Ergebnis zog im Vergleich zum Vorjahresquartal um 22,4 Prozent auf knapp 235 Millionen Euro an, wie die Telefónica-Tochter am heutigen Donnerstag in München mitteilte. 487.000 Neukunden meldet das Unternehmen für das dritte Quartal, wobei der neue O2o-Tarif deutlich zum Kundenwachstum beigetragen habe. Auch das Geschäftsmodell, Handys und Tarif getrennt anzubieten, habe sich bewährt.

"Mit mehr als 1,2 Millionen Mobilfunk-Neukunden seit Jahresanfang sind wir der am schnellsten wachsende Anbieter in Deutschland", sagt CEO René Schuster, der seit dem Sommer die Geschäfte von O2 verantwortet. Insgesamt hat das Unternehmen nun 15,7 Millionen Kunden, davon 15,4 Millionen im Mobilfunk. Von den knapp 1,6 Millionen DSL-Kunden (plus 28 Prozent) sind die meisten bei Großhandelskunden unter Vertrag, 272.000 (plus 38 Prozent) beziehen einen Anschluss der Marke O2. Mit der kürzlich bestätigten Übernahme des Netzbetreibers Hansenet von Telecom Italia will Telefónica sein Festnetzgeschäft in Deutschland stärken.

Ein Wachstumsfaktor ist nach Unternehmensangaben weiterhin der Bereich der mobilen Datendienste. "Der Umsatz durch mobile Internetdatendienste ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Drittel gestiegen", erklärt Finanzchef André Krause. Der durchschnittliche Datenumsatz pro Kunde stieg um knapp 21 Prozent auf 1,73 Euro. Der durchschnittliche monatliche Umsatz (ARPU) der Mobilfunkkunden folgt auch bei O2 dem Branchentrend und sank im Jahresvergleich um gut 9 Prozent auf 15,70 Euro, blieb im Vergleich zum zweiten Quartal aber stabil. Hier führt O2 – auch das ist branchenüblich – die gesenkten Terminierungsentgelte sowie Wechsel der Kunden in günstigere Tarife als Ursache an.

O2s Muttergesellschaft Telefónica konnte den Gewinn für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres stabil bei 5,6 Milliarden Euro halten, während der Umsatz um über 3 Prozent auf 41,7 Milliarden Euro nachgab. Bereinigt um Wechselkurseffekte sei der Umsatz stabil geblieben, teilte das Unternehmen in der spanischen Hauptstadt Madrid mit. Dabei hätte Wachstum in Lateinamerika die krisenbedingte Flaute im europäischen Geschäft ausgeglichen. Für das dritte Quartal weist der Konzern einen Umsatzrückgang von 5,7 Prozent auf 14,1 Milliarden Euro aus. Das Nettoergebnis blieb stabil bei knapp 2 Milliarden Euro. (vbr)