Klage gegen IBM wegen krebserregender Chemikalien zugelassen

Insgesamt 250 früherer Angestellte des IT-Konzerns haben Klagen in mehreren US-Bundesstaaten eingereicht, weil IBM krebserregende Chemikalien eingesetzt haben soll.

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Von
  • Jürgen Kuri

Ein kalifornischer Richter hat eine Klage von ehemaligen IBM-Mitarbeiter zugelassen. Insgesamt 250 früherer Angestellte des IT-Konzerns haben Klagen in mehreren US-Bundesstaaten eingereicht, weil IBM in verschiedenen Fabriken krebserregende Chemikalien eingesetzt haben soll. Nach den bei Gericht eingereichten Dokumenten sind mehrere hundert IBM-Mitarbeiter bereits in jungen Jahren an verschiedenen Formen von Krebs erkrankt. Der Konzern soll sogar eine eigene Akte -- ein "corporate mortality file" -- zur Dokumentation von insgesamt 30.000 Fällen zwischen 1969 und 2000 angelegt haben.

Richter Robert Baines ließ nun in Kalifornien zwei von vier Klagen zu. Die Kläger werfen IBM vor, krebserregende Chemikalien wie beispielsweise Benzol und Arsen im Festplatten-Werk in San Jose eingesetzt und sie über die Auswirkungen belogen zu haben. Der Prozess soll nun am 14. Oktober beginnen. Klagen von zwei weiteren ehemaligen IBM-Mitarbeitern wurden zurückgewiesen, da sie vor Gericht wegen widersprüchlicher Zeugenaussagen keinen Bestand haben würden.

Die Kläger verlangen eine Entschädigung in bislang nicht spezifizierter Höhe von IBM und den Zulieferern der Chemikalien. IBM weist die Vorwürfe zurück und hatte beantragt, die Klage abzuweisen. Der Fall wird in der Branche mit Spannung beobachtet; bisher sind vergleichbare Verfahren in der Regel durch einen außergerichtlichen Vergleich beigelegt worden. (jk)