Haftstrafe für DDoS-Attacke auf Scientology

Ein US-Student muss wegen seiner Beteiligung an einer mehrere Tage währenden Denial-of-Service-Attacke auf Server der Organisation "Church of Scientology" für ein Jahr ins Gefängnis.

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Ein US-Bundesgericht in Newark (US-Bundesstaat New Jersey) hat den 19-jährigen Dmitriy Guzner für seine Beteiligung an einer Denial-of-Service-Attacke auf Server der "Church of Scientology" in der vergangenen Woche zu einem Jahr und einem Tag Haft verurteilt. Darüber hinaus muss Guzner, der sich im Verlauf des Prozesses schuldig bekannt hatte, der US-Organisation Schadensersatz in Höhe von 37.500 US-Dollar leisten. Scientology habe knapp 119.000 US-Dollar für durch die Abwehr der Attacke entstandene Kosten gefordert, berichtet die US-Zeitung The Star-Ledger.

Ende Januar 2008 hatten Teilnehmer diverser Internet-Foren zu DDoS-Angriffen (Distributed Denial-of-Service) gegen Scientology aufgerufen, nachdem Rechtsanwälte der hierzulande vom Verfassungsschutz beobachteten Organisation versucht hatten, ein erschreckendes Video mit dem prominenten Scientologen Tom Cruise aus dem Verkehr zu ziehen. Cruise ließ sich darin über seine Verantwortung und angeblichen Fähigkeiten als Scientologe aus.

Guzner hatte seine Teilnahme an der Aktion der "Anonymous" genannten losen Gruppierung wechselnder Aktivisten bereits im Oktober 2008 gegenüber Staatsanwälten im US-Bundesstaat Kalifornien eingeräumt. Nach der Anklage in New Jersey hatte sich der Student im Mai dieses Jahres schuldig bekannt. Das US-Gesetz sieht für solche Straftaten Haftstrafen von bis zu zehn Jahren vor. Der allgemeinen Spruchpraxis folgend war mit einem Urteil von 12 bis 18 Monaten Freiheitsentzug gerechnet worden. Auf das eine Jahr Haft folgt für Guzner eine zweijährige Bewährungszeit. Im US-Bundesstaat Kalifornien steht unterdessen ein weiterer US-Bürger wegen der Attacke auf Scientology-Server unter Anklage. (vbr)