.de-Subdomains: Ă„rger um co.de

"Rechtliche Klärung wegen xxx.co.de": Ein Anschreiben mit der Aufforderung, eine Subdomain unter co.de zu mieten oder bei Markennachweis sperren zu lassen, schreckte dieser Tage viele Inhaber von .de-Domains auf.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Monika Ermert

Eine größere vierstellige Zahl von Unternehmen und Domaininhabern bekam dieser Tage Post von der Osnabrücker Websuche Search Technology GmbH mit dem Angebot, für 99 Euro eine .co.de-Subdomain für ihr Unternehmen zu "mieten". In Kürze würden .co.de-Domains ähnlich wie .co.uk-Domains allgemein erhältlich und wer in der jetzt vorgeschalteten Phase für Markenrechtsinhaber nicht zuschlage, risikere, "dass die Domain ihrefirma.co.de in der Landrush-Phase durch einen Dritten registriert", werde. In der Domainerszene und diversen Blogs hat das Schreiben für erhebliches Aufsehen gesorgt. Man wittert dort Abzocke unter Vorspiegelung falscher Tatsachen und titelte als Antwort bereits "ich bin doch nicht bloe.de".

Websuche-Chef Martin Steinkamp, gleichzeitig Geschäftsführer der beim Start der .de-Domains mit ein oder zwei Buchstaben und der reinen Ziffern-Domains recht erfolgreichen DomainProfi, wehrt sich gegen die Kritik. Man gebe den angeschriebenen Unternehmen die Möglichkeit, die Subdomains mit einer kurzen Rückmeldung kostenlos sperren zu lassen. Bei den 99 Euro Jahresgebühr sei immerhin 10 Gigabyte Speicherplatz mit im Paket und in der späteren "Landrush"-Vergabe könnten Interessierte die von Websuche vergebenen Subdomains sogar kostenlos erhalten. Die Subdomains würden dabei über Werbung finanziert. Dies sei ein Konzept, das sein Unternehmen auch bei anderen Kostenlos-Domains verfolge; niemand biete mehr Kostenlos-Domains an als Websuche.

Nicht von der Hand zu weisen ist aber der Versuch, den angeschriebenen Unternehmen mit der Betreffzeile "Rechtliche Klärung", die die Anschreiben ziert und bei vielen Angesprochenen erst einmal den Blutdruck steigen lassen dürfte, auf jeden Fall eine Antwort herauszuleiern. Auch der Vergleich mit .co.uk in dem Schreiben oder Steinkamps Hinweis auf "vergleichbare" Angebote wie das von einem privaten Unternehmen angebotene .co.nl sind nicht zutreffend: In beiden Fällen können die Domains als eine Art nationale Entsprechung für die Top Level Domain .com über verschiedene Provider registriert und auch zwischen diesen umgezogen werden. Mit einer .co.de-Adresse ist man aber auf Websuche als Alleinanbieter angewiesen.

"Bitte verwechseln Sie .co.de-Domains nicht mit herkömmlichen Domains", heißt es immerhin auf der co.de-Webseite. Alle co.de-Domains seien technische gesehen Subdomains der Domain co.de und würden eben nur "direkt von der Firma Websuche als Betreiber und Inhaber von co.de" vergeben. Auf die Frage, ob andere von DomainProfi registrierte Zwei-Buchstaben-.de-Domains demnächst in ähnlicher Weise vermarktet werden, äußerte sich Steinkamp zurückhaltend: .ev.de könnte für Vereine genutzt werden, sagte er.

DomainProfi hat bei der kĂĽrzlich von der DeNIC eG gestarteten Vergabe der Kurzdomains ĂĽber ein Dutzend zweistellige .de-Domains ergattert. Die jetzt Angeschriebenen seien ĂĽbrigens handverlesen, versicherte Steinkamp gegenĂĽber heise online. Websearch will sich nicht der DeNIC-Whois-Datenbank bedient haben.

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(jk)