CES

Tiefenlos trotz 3D

LGs Superslim-Fernseher tragen nicht auf, funken zur Basisstation und können sogar 3D. Die notwendige Shutterbrille will das koreanische Unternehmen für unter 40 Dollar anbieten.

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Ein extrem schlankes nahezu rahmenloses Display zieht am LG-Stand die Blicke auf sich. Das 55-zöllige LCD des koreanischen Herstellers zeigt 1,40 m Meter in der Diagonale, besitzt ein Backlight aus flächig im Displayrücken verteilten Dioden und die große HD-Auflösung – und ist nur 6,9 Millimeter dick.

Da geht keine Kamera dran vorbei: LGs superslim-Prototyp beeindruckt die Leute

Das Masterpiece schwebt quasi über dem Tisch und verleitet die meisten Besucher unwillkürlich zum Zücken ihrer Kamerahandys.

Nur ganz unten an der Displayhalterung verdickt sich das Display etwas - die Scherkräfte wären andernfalls vielleicht zu groß

Auch die nicht ganz so anorektischen, ebenfalls schmal eingefassten Flachbildfernseher am Stand gefallen. Die Displays wirken wie in eine transparente Plexiglas-Scheibe eingegossen, der sichtbare Rahmen der 1,40-m-Schirme ist nur etwa einen Zentimeter breit. Auch sie nutzen ein Full-LED-Backlight und nehmen die Verbindung zu digitalen HDMI-Quellen drahtlos per WLAN auf.

Die Slim-Serie hat eine angenehm schmale Displayeinfassung

Für dieses Jahr wird erwartet, dass sich gerade bei den großen Displays die LED-Hinterleuchtung durchsetzen wird. So sollen 2010 fast 19 Millionen LCD-TVs mit Diagonalen über 1 m Leuchtdioden als Backlight nutzen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatten lediglich 2,5 Millionen weltweit verkaufte LCD-TVs ein LED-Backlight.

LG will die Shutterbrille zum 3D-TV sehr günstig anbieten

In seiner 3D-Abteilung setzt LG dann noch eins drauf und versieht die luftigen Schirme mit stereoskopischen Fähigkeiten: An den im Sommer auf den Markt kommenden LCD-TVs können sich Anwender mit einer Shutterbrille auf der Nase in die dritte Dimension versetzen. Erstaunlich: LG will die Shutterbrille in einer sehr simplen Variante – mausgrau und wenig stylish – für unter 40 Dollar anbieten. Damit würde das koreanische Unternehmen Pflöcke einhauen – die teuren Shutterbrillen sind auch auf der CES häufiger Diskussionsgrund.

3D im Shutterbetrieb zeigt LG auch mit einem 60-zölligen Plasmaschirm (1,50 m) und einem LCD-TV aus der Slim-LED-Serie mit über 1,80 Meter (72 Zoll) Diagonale. LG möchte bis 2011 führender 3D-TV-Hersteller werden und peilt an, bis dahin 3,4 Millionen TV-Sets zu verkaufen; in diesem Jahr sollen es bereits 400.000 Stück werden. Sony hofft, dass ein Drittel bis die Hälfte aller bis März 2013 verkauften Sony-TVs 3D-fähig sein werden. Die Erwartungen an 3D sind also auch von Seiten der TV-Hersteller recht hoch. (uk)