GPS-Überwachung im Auto: Big Momma is watching you

Tiwi, das "Teenager-Mentoring-System" der US-Firma Inthinc, soll es Eltern ermöglichen, die Autofahrten ihrer Kinder zu überwachen. Das Tiwi-System empfängt nicht nur GPS-Daten, sondern kommuniziert auch direkt mit der Fahrzeugelektronik.

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Von
  • Jan-Keno Janssen

Das Tiwi-Gerät lässt sich an der Windschutzscheibe anbringen.

Das US-Unternehmen InThinc will Teenager zu sicheren Autofahrern erziehen: Das "Teenager-Mentoring-System" Tiwi empfängt nicht nur GPS-Daten, sondern kommuniziert auch per Datenbus-Anbindung mit der Fahrzeugelektronik. Eltern, die das Tiwi-System in die Autos ihrer Kinder einbauen, erhalten per SMS Informationen über das Fahrverhalten der Kinder übermittelt, außerdem können sie sich über ein Web-Frontend informieren. Das Tiwi-System kommuniziert per Mobilfunk.

Laut Hersteller werden nicht nur Informationen über den derzeitigen Standort des Fahrzeugs übermittelt, sondern auch Warnungen bei heftigen Lenkmanövern, schnellem Beschleunigen oder hartem Bremsen. Zudem können "Geo-Zonen" eingerichtet werden. Sobald diese verlassen werden, piepst auf Wunsch das Handy der Eltern. Möglich sind auch Warnungen, wenn die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit überschritten wird – die Funktion "Speed by Street" basiert auf einer eigenen Datenbank, in der die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten von US-Straßen gespeichert sind.

Über ein Web-Frontend können sich die besorgten Eltern detailliert über die Autofahrten ihrer Kinder informieren.

Laut Eigenwerbung soll Tiwi nicht nur ein Überwachungswerkzeug sein, sondern vielmehr ein "elektronischer Fahrlehrer"; schließlich lässt sich das System auch so einstellen, dass Warnungen nicht nach außen kommuniziert werden, sondern dass der Fahrer nur einen gesprochenen Hinweis hört. Im Web-Frontend können sich die Teenager – und deren Eltern – zudem in detaillierten Berichten über die fahrerischen Fortschritte informieren.

Das 600 US-Dollar teure Tiwi-System für Familien ist das erste InThinc-Produkt für Privatanwender. Bislang wurden die Überwachungssysteme an Speditionen, Taxi-Unternehmen und Rennställe verkauft – angeblich gehören der US-amerikanische Rennsportverband NASCAR sowie die US-Weltraumbehörde NASA zu den InThinc-Kunden. (jkj)