Cyborg: Jizai Arms verschafft Menschen bis zu sechs KI-Arme

Ein dritter Arm wäre bei manchen Aufgaben recht hilfreich. Jizai Arms spendiert gleich bis zu sechs künstliche Arme, die von einer KI gesteuert werden.

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(Bild: Jizai Arms (Screenshot))

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Das japanische Robotikunternehmen Jizai Arms hat tragbare Roboterarme entwickelt, die von einer Künstlichen Intelligenz (KI) angesteuert werden. Die zwei bis sechs Arme können so Menschen in Cyborgs verwandeln, deren Fähigkeiten erweitern, mit Roboterarmen anderer Träger sowie Robotern nahtlos zusammenarbeiten und mit Menschen sozial interagieren, so die Vision des Unternehmens.

Das Team hinter Jizai Arms wurde bei der Entwicklung der Roboterarme von einer Kurzgeschichte des Nobelpreisträgers Yasunari Kawabata aus dem Jahr 1963 inspiriert. Darin beschließt eine junge Frau, ihrem Verehrer für eine Nacht lang einen ihrer Arme zu leihen.

"Dieser Roman ist offensichtlich ein Werk der Fiktion, doch ein halbes Jahrhundert nach seiner Niederschrift haben neue Technologien zur Integration von Mensch und Maschine begonnen, uns die Möglichkeit zu geben, Kawabatas Welt physisch zu erleben", beschreibt das Entwicklerteam in dem wissenschaftlichen Paper "Social Digital Cyborgs: The Collaborative Design Process of Jizai Arms", der auf ACM Digital Library veröffentlicht ist, die Motivation.

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Die Roboterarme werden an eine Art Rucksack angedockt, die die Ansteuerungselektronik enthält. Bis zu sechs Schnittstellen für je einen Arm sind vorhanden und können beliebig ausgetauscht werden. Angeschlossen werden können je nach Einsatzzweck Arme mit Händen mit vier Fingern, aber auch jeder erdenkliche Roboterarm, der etwa mit Greifern oder Werkzeugen ausgestattet ist. Mit diesen zusätzlichen Armen soll der Mensch dann interagieren können. Eine KI übernimmt dabei die Ansteuerung. Zum Erlernen von Fähigkeiten werde Machine Learning eingesetzt.

Das geschieht momentan noch in einem experimentellen, explorativen Rahmen. Die Arme werden aber bereits zur sozialen Interaktion, wie etwa Umarmungen, eingesetzt. Das Ziel sei es, die Interaktion zwischen Mensch, Roboterarmen und KI so natürlich wie möglich werden zu lassen. Die Arme sollen so zur natürlichen Erweiterung des Körpers der Nutzerinnen und Nutzer werden.

Dadurch soll es in Zukunft möglich sein, mit Roboterarmen anderer Nutzer sowie Robotern zusammenzuarbeiten. Die Wissenschaftler sehen dabei ein breites Anwendungsgebiet der Cyborg-Roboterarme: Sie könnten bei Lagerarbeiten eingesetzt werden oder mit entsprechenden Werkzeugen ausgestattet bei Operationen in Krankenhäusern helfen.

Zudem könnten die Arme auch als Prothesen dienen und etwa Menschen unterstützen, denen Gliedmaße fehlen und die Lebensqualität von Menschen mit körperlichen Behinderungen verbessern.

(olb)