DSGV dementiert massive Probleme bei Kreditkarten

Auch die vom Programmierfehler betroffenen Kreditkarten sollen laut DSGV an fast allen Händlerterminals auf unterschiedlichen technischen Wegen genutzt werden können. Die Leipziger Volkszeitung hatte vom "massiven" Problemen berichtet.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hat Meldungen dementiert, dass es im Inland beim Einsatz von Kreditkarten der Sparkassen mit fehlerhaften Chips massive Probleme gebe. Die überwiegende Anzahl der Kreditkarten funktioniere völlig fehlerfrei. Rund 40 Prozent der 3,5 Millionen ausgegebenen Karten weisen den Fehler jedoch auf. Aber auch die vom Programmierfehler betroffenen Kreditkarten sollen laut DSGV an fast allen Händlerterminals auf unterschiedlichen technischen Wegen genutzt werden können. Wo die Verarbeitung nicht automatisch erfolge, sei eine Autorisierung der Zahlung durch manuelle Eingabe der Kartendaten möglich. Dies dürfte für Händler in der Regel einigen Mehraufwand bedeuten, weshalb es nicht gänzlich falsch ist, weiterhin von Probleme zu reden.

Des Weiteren trat der DSGV Medienberichten entgegen, die vorgesehene Update-Lösung sei für Kreditkarten nicht geeignet. Ab Anfang Februar werde es auch möglich sein, die Kreditkarten mit einem Update zu versehen und damit wieder an allen Terminals und Geldautomaten im In- und Ausland auch für eine automatische Verarbeitung voll funktionsfähig zu machen. Die Leipziger Volkszeitung hatte eine Sprecherin des DSGV mit den Worten zitiert, dass die Kreditkarten eine andere Software als die EC-Karten aufweisen würden.

Die bereits für die EC-Karten erdachte Lösung sieht vor, den Fehler durch eine Umkonfiguration bestimmter Datenelemente auf dem Chip zu beheben. Da man die Software der EMV-Anwendung selbst offenbar nicht verändert, bedarf es auch keiner Zulassung des Zentralen Kreditausschusses (ZKA). Die Umkonfiguration bewirkt, dass das Datum wieder richtig verarbeitet wird. Zur Änderung der Datenelemente muss die Karte allerdings mit einem Karten-individuellem Schlüssel freigeschaltet werden. Der Update-Vorgang soll zunächst in den Sparkassen-Filialen durch Mitarbeiter und später automatisch an Geldautomaten erfolgen.

Ob die eigene Kreditkarte betroffen ist, erkennt man laut DSGV am Ausgabedatum: Karten, die einen Chip tragen und vor März 2009 ausgegeben wurden. Wer ins Ausland fahren will und eine betroffene Karte besitzt, sollte sich an seine Sparkasse wenden und eine kostenlose Ersatzkarte bestellen. Diese sollte nach wenigen Tagen verfügbar sein. Wer doch mit seiner alten Kreditkarte in Urlaub fahren muss und keine Gelegenheit hatte, genügend Geld einzustecken, kann sich üblicherweise im Ausland in jeder Bank am Schalter Bargeld auszahlen lassen. Alternativ kann er auch den Bargeld-Notfallservice seiner Sparkasse in Anspruch nehmen. Dabei überweist die Bank per Western Union ins Ausland.

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(dab)