KI-Boom: Nvidia ist eine Billion US-Dollar wert

Nvidia legt all seine Eier in den KI-Korb. Das verhilft zu Rekordumsätzen und sorgt für knallende Champagnerkorken an der Börse.

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Nvidias GH200: eine Kombination aus der selbstentworfenen ARM-CPU Grace und einer H100-GPU.

(Bild: Nvidia)

Lesezeit: 3 Min.

Bei Nvidia sind alle Segel auf Künstliche Intelligenz gesetzt: Die Firma bezeichnet sich als *die* "AI Computing Company". In insgesamt 13 Presse-Mitteilungen zur Hardware-Messe Computex fiel die Abkürzung AI (Artificial Intelligence) 213 Mal, zusätzlich 49 Mal im Live-Blog zur Keynote vom Nvidia-Chef Jensen Huang.

Den Investoren gefällt das. In den Stunden vor der New Yorker Börsenöffnung stieg Nvidias Aktie auf etwa 405 US-Dollar (378 Euro) – bei 2,47 Milliarden Aktien im Umlauf ergibt das eine Marktkapitalisierung von ziemlich genau einer Billion US-Dollar. Nvidia ist damit auf Rang sechs der wertvollsten Unternehmen der Welt. Davor liegen noch Apple (2,8 Billionen US-Dollar), Microsoft (2,49 Billionen US-Dollar), Saudi Aramco (2,07 Billionen US-Dollar), Alphabet (1,57 Billionen US-Dollar) und Amazon (1,25 Billionen US-Dollar).

Früher stand auf der Computex-Gaming für Nvidia Gaming-Hardware im Fokus – in diesem Jahr dreht sich nur eine von 13 Mitteilungen ums Spielen, natürlich ebenfalls mit KI-Bezug: Nvidia hat mit ACE eine Plattform entworfen, die bei der Animation von Spielfiguren hilft. Ein Large Language Model kreiert etwa NPC-Dialoge, die korrekten Mund und Gesichtsbewegungen sind direkt mit im Paket.

Wichtiger sind für Nvidia Serverplattformen und Partnerschaften mit Industrieschwergewichten wie Google, Microsoft und Meta. An die verkauft Nvidia massenweise GPU-KI-Beschleuniger. Der Fokus liegt dabei auf der A100 aus der Ampere-Generation sowie auf dem aktuellen Hopper-Topmodell H100. Den chinesischen Markt bedient das Unternehmen mit den angepassten Varianten A800 und H800. Am isrealischen Standort baut Nvidia zum Jahresende den eigenen Supercomputer Israel-1 auf, der als Blaupause für die Spectrum-X-Referenzplattform dienen und eine KI-Rechenleistung von 8 Exaflops erreichen soll.

Spectrum-X vereint den Ethernet-Switch Spectrum-4 mit Bluefield-3-Netzwerkprozessoren und H100-GPUs. Als CPUs kommen offenbar auch hier Intels Xeon-SP-Modelle aus der Generation Sapphire Rapids zum Einsatz.

Der Marktforscher Trendforce schätzt, dass Nvidia den KI-Servermarkt mit einem Anteil von 60 bis 70 Prozent dominiert. Die herstellerübergreifenden Verkäufe sollen im Jahr 2023 um 38,4 Prozent auf 1,18 Millionen KI-Server steigen. Gleichzeitig verkauft Nvidia seine KI-Beschleuniger zu steigenden Preisen: Die H100- und H800-GPUs sollen für Großabnehmer durchschnittlich doppelt bis 2,5-mal so teuer sein wie die A100 und A800.

Das deckt sich mit Nvidias Aussicht auf das aktuelle Fiskalquartal: 11 Milliarden US-Dollar will die Firma vom Mai bis Ende Juli umsetzen. Damit würde Nvidia den bisherigen Rekord von 8,3 Milliarden US-Dollar zu den Krypto-Mining-Bestzeiten um Längen schlagen.

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