RISE: Initiative der Linux Foundation Europe für RISC-V-Softwareentwicklung

Der europäische Ableger der Linux Foundation will mit der Initiative RISE die Entwicklung für RISC-V-Prozessoren anschieben. An Bord sind viele Branchengrößen.

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(Bild: heise online)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Mahn

Die Linux Foundation Europe hat ein neues Projekt unter ihre Fittiche genommen. Die Initiative "RISC-V Software Ecosystem" (RISE) hat sich das Ziel gesetzt, die Verfügbarkeit von Software und Entwicklungswerkzeugen für die Prozessorarchitektur RISC-V zu verbessern und deren Entwicklung zu beschleunigen.

Das Logo der RISE-Initiative, die unter dem Dach der Linux Foundation Europe organisiert ist.

Schon zum offiziellen Start der Initiative enthält die Liste der Mitglieder viele große Namen. Die Mitglieder des Verwaltungsrats kommen unter anderem von Google, Intel, Mediatek, Nvidia, Qualcomm, Red Hat und Samsung. Die Projektmitglieder unterstützen die Inititative finanziell, ein Technical Steering Committee (TSC) entscheidet, in welchen Bereichen Entwicklungsarbeit beschleunigt werden muss. Ziel ist es, ein Ökosystem aus Entwicklerwerkzeugen, Virtualisierungstechnik und Programmiersprachen zu schaffen – der Code soll zu existierenden Open-Source-Projekten beigetragen werden. Für den Start hat sich RISE unter anderem LLVM und die Compilersammlung GCC ausgeguckt und will dort ansetzen, um die Unterstützung für RISC-V zu verbessern.

Dass ausgerechnet der europäische Arm der Linux Foundation die Verwaltung von RISE übernommen hat, ist kein Zufall, wie Gabriele Columbro, General Manager der Linux Foundation Europe, erläutert: "RISC-V ist ein Grundstein der europäischen Technologie- und Industrielandschaft und wir fühlen uns geehrt, dem Projekt ein neutrales und vertrauenswürdiges Zuhause zu bieten." Mit dem offenen Befehlssatz RISC-V ist seit die Hoffnung verbunden, eines Tages leistungsfähige Prozessoren unabhängig von den Branchenriesen Intel, AMD und ARM – bei Bedarf auch in Europa – bauen zu können.

Auch wenn RISC-V schon seit 2010 als Open-Source-Projekt entwickelt wird, ist der Befehlssatz aber noch davon entfernt, aktuellen Prozessoren im großen Stil Konkurrenz zu machen und aktuell erhältliche Prozessoren stammen nicht aus europäischer Fertigung. Testen kann man die Plattform schon auf Einplatinencomputern im Raspberry-Pi-Format wie dem VisionFive 2 des chinesischen Herstellers StarFive. Auf dieser Plattform läuft bereits eine angepasste Debian-Version.

(jam)