Ruckel-Kino unerwünscht: Cameron wünscht sich mehr als 24 Bilder pro Sekunde

Der "Avatar"-Regisseur James Cameron kritisiert die traditionelle Bildfrequenz im Kino: 24 Bilder pro Sekunde seien schon immer zu wenig gewesen. Es dürfe nicht sein, dass im Wohnzimmer Ruckelfreiheit herrscht – und im Kino nicht.

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Von
  • Jan-Keno Janssen

Ruckel-Gegner: "Avatar"-Regisseur James Cameron.

(Bild: Fox)

Der kanadische Regisseur James Cameron will das Ruckeln im Kino beseitigen: Cameron, dessen Alien-Epos "Avatar" sich gerade anschickt, als bislang erfolgreichster Film aller Zeiten in die Annalen einzugehen, hat im Branchenblatt Variety eine Erhöhung der Bildfrequenz im Kino gefordert. Seit fast hundert Jahren laufen Kinofilme unverändert mit 24 Bildern pro Sekunde. Im Hinblick auf Fernseher, die ohnehin schon höhere Bildraten ermöglichen und künftig auch in 3D 60 Bilder pro Sekunde liefern, sagte er: "Kinofilme können nicht schlechter aussehen als das, was man zu Hause hat." Und weiter: "24 Bilder pro Sekunde hätten sich nie durchsetzen dürfen." 36 seien das Minimum.

Laut eigener Auskunft wollte Cameron bereits seinen 3D-Film "Avatar" in 48 Bildern pro Sekunde drehen, aber aus Kostengründen sei das gescheitert – schließlich hätten alle CGI-Sequenzen mit doppelter Bildrate gerendert werden müssen.

Camerons Wort hat Gewicht in der Branche: Schließlich zeichnet er nicht nur für den vermutlich künftigen lukrativsten Film aller Zeiten verantwortlich, sondern auch mit "Titanic" für den bisherigen. Zusammen haben die beiden Produktionen bislang für einen Umsatz von mehr als 3,5 Milliarden US-Dollar an den Kinokassen gesorgt.

Die Ruckel-Revolution Camerons scheitert heute allerdings noch an den technischen Standards: So sieht der Digitalkino-Standard der DCI zwar einen Modus mit 48 Bildern pro Sekunde vor, dieser ist aber nur bei 2D-Material in 2K-Auflösung möglich – bei räumlichen Bildern und bei 4K-Auflösung sind effektiv nur 24 Bilder pro Sekunde vorgesehen. Auch im Wohnzimmer sind mehr als 25 Bilder noch ein Problem: Die Spezifikation sieht nicht mehr als 25 Vollbilder in voller HD-Auflösung vor. Für den kommenden 3D-Blu-ray-Standard sind (pro Auge) ebenfalls nur 24 Vollbilder in voller HD-Auflösung sowie 60 Bilder in 720p-Auflösung möglich. Interlaced-Modi sind bei 3D nicht spezifiziert. (jkj)