EU-Projekt zur automatischen Übersetzung

Mit einem Zuschuss von 2,3 Millionen Euro fördert die EU ein Projekt zur automatisierten Übersetzung. Die Ergebnisse sollen als freie Software zur Verfügung stehen.

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Von
  • Christian Kirsch

Jährlich geben die Behörden der EU rund eine Milliarde Euro für das Übersetzen von Dokumenten in die 23 offiziellen Sprachen der Gemeinschaft aus. Vielleicht ließe sich dieser Betrag in Zukunft verringern, wenn ein von der Gemeinschaft gefördertes Vorhaben zur automatisierten Übersetzung Erfolg hat.

Das mit 2,3 Millionen Euro bezuschusste Molto-Projekt (Multi-lingual Online Translation) strebt anders als etwa Googles Online-Dienst möglichst genaue Übersetzungen an. Im Vordergrund stehe nicht Vollständigkeit, sondern Exaktheit. Deshalb seien nicht Endanwender und Verbraucher die Zielgruppe, sondern Firmen und Institutionen, denen es auf korrekt übersetzte Webseiten und andere Dokumente ankommt. Als Werkzeug nutzen die Entwickler domänenspezifische Grammatiken und Ontologien, die sie mit dem freien Grammatical Framework (GF) implementieren.

Ziel des Forschungsprojekts ist es, beispielhaft für drei Domänen Übersetzungsautomaten zu erstellen. Die dabei gesammelten Erfahrungen sollen das Erstellen weiterer solcher Maschinen vereinfachen und beschleunigen. Eine erste Betaversion der Software soll Mitte des Jahres zur Verfügung stehen. Das Projekt wird bis Februar 2013 laufen und will den größten Teil der entwickelten Software frei unter der LGPL zur Verfügung stellen. (ck)