Vorschlag aus der UN: Arbeit von KI sollte höher besteuert werden

Leistungsfähige KI könnte menschliche Jobs überflüssig machen, heißt es. Je nach Altersstruktur könnte das Staaten unterschiedlich treffen, meint die UNDP.

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Roboterhand auf Tastatur

(Bild: JINOLD/Shutterstock.com)

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Der Vormarsch Künstlicher Intelligenz wird die Staaten der Welt abhängig von ihrer Altersstruktur vor ganz unterschiedliche Herausforderungen stellen. Das jedenfalls meint der Chef des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen gegenüber der dpa. Länder mit einer jüngeren Bevölkerung würden durch möglicherweise wegfallende Beschäftigungszweige ganz anders herausgefordert, als solche mit älteren Bevölkerungen, wie etwa die Bundesrepublik. Deshalb müssten sich die Staaten individuell auf die aktuell so oft beschworene KI-Revolution vorbereiten, meint der Deutsch-Brasilianer Achim Steiner. Das würde auch das Risiko vermindern, automatisch in eine Situation "hinein zu schlittern" und Zeit für Übergangsstrategien einräumen.

Der höchste deutsche Vertreter bei den Vereinten Nationen plädiert gegenüber der Nachrichtenagentur dafür, dass künftig "viel sorgfältiger und differenzierter" untersucht wird, welche Art von Arbeitsplätzen von einer KI-Einführung betroffen sein könnten. Außerdem müsse geprüft werden, welche Jobs dadurch wegfallen und welche neu entstehen könnten. Gleichzeitig warnt er davor, falsche Anreize zu schaffen, um diese Automatisierung noch zu beschleunigen. Solch ein Fehlanreiz sei es beispielsweise, dass menschliche Arbeit in der Regel höher besteuert werde, als solche, die von Robotern oder eben Algorithmen ausgeführt wird. Eine Anpassung hier könnte einen möglichen Umstieg verlangsamen, legt er nahe.

Mit den Äußerungen stimmt die UN-Entwicklungsagentur UNDP in die Warnungen vor massiven Folgen für die Arbeitsmärkte durch Künstliche Intelligenz ein. Das ist eine der Befürchtungen, wenn es um Technik wie KI-Textgeneratoren geht. Die ist gleichzeitig deutlich konkreter als teilweise dystopisch klingende Warnungen aus der Branche selbst. Erst Anfang der Woche haben etwa hunderte Verantwortliche aus der KI-Industrie und -Forschung davor gewarnt, dass die Gefahr einer Auslöschung der Menschheit durch KI jene Priorität entgegengebracht werden sollte, wie Pandemien und einem Atomkrieg. Konkreter werden sie nicht. In Bezug auf die Angst vor überflüssig werdenden Jobs war im Rahmen einer Studie in den USA ermittelt worden, dass KI-Technik den Berufseinstieg erleichtern und Geringqualifizierte produktiver machen kann.

(mho)