Krebsfrüherkennung: US-Unternehmen warnt fälschlicherweise 400 Menschen

Der Telemedizinanbieter des US-Unternehmens Grail hat fälschlicherweise mehr als 400 Menschen über eine mögliche Krebsdiagnose informiert.

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(Bild: RossHelen / Shutterstock.com)

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Mehr als 400 Patienten, die sich für einen Krebserkennungstest des US-amerikanischen Biotech-Unternehmens Grail angemeldet hatten, erhielten letzten Monat fehlerhafte Briefe. In diesen wurden die Probandinnen und Probanden darüber informiert, dass sie möglicherweise an Krebs erkrankt waren. Das Unternehmen soll mithilfe einer Blutentnahme 50 verschiedene Krebsarten erkennen und ist auf Rezept für 949 Dollar erhältlich. Einem internen, der Financial Times vorliegenden Unternehmensdokument zufolge, wurden etwa 408 Patienten fälschlicherweise informiert. Diese hätten angeblich einen Marker in ihrem Blut, das auf ein Krebsleiden hindeuten könnte.

Grail zufolge seien die Briefe "irrtürmlich" durch ein Konfigurationsproblem vom Telemedizinanbieter PWNHealth des US-Unternehmens verschickt worden, das inzwischen deaktiviert worden sei. Der Telemedizinanbieter habe umgehend eine Untersuchung eingeleitet und das Problem innerhalb einer Stunde nach Bekanntwerden behoben. "In Zusammenarbeit mit Grail haben wir innerhalb von 36 Stunden damit begonnen, betroffene Personen zu kontaktieren", heißt es in einer Erklärung. Die Grail-Mitarbeiter hätten schnell reagiert, um betroffene Kunden über die falschen Testergebnisse zu informieren.

Der Financial Times zufolge löste der Vorfall bei den Versicherten Besorgnis aus. MassMutual, einer der größten US-Lebensversicherer, sagte, eine geringe Anzahl seiner Versicherten sei betroffen und habe das Pilotprojekt deshalb pausiert. "Wir sind uns bewusst, dass Grail sich proaktiv an alle unsere Teilnehmer gewandt hat, um dieses Problem so schnell wie möglich anzugehen", zitiert die Financial Times die Versicherung.

Eine weitere betroffene Lebensversicherung, Principal, sagte, dass er nach dem Vorfall seine Geschäftsbeziehung zu Grail überprüfe. Mehr als die Hälfte der Personen, die die Briefe erhalten hatten, haben laut Angaben des Unternehmens noch kein Blut für den Test entnommen. "Aufgrund dieses Problems wurden keine Patientengesundheitsdaten offengelegt oder verletzt, und es wurden keine Patientenschäden oder unerwünschten Ereignisse gemeldet", zitiert die Financial Times das Unternehmen.

(mack)