Bill und Melinda Gates stiften 10 Milliarden US-Dollar für Impfstoffe

Die Stiftung des Microsoft-Mitgründers und seiner Frau will die Investitionen für die Erforschung, Produktion und Verteilung von Impfstoffen in armen Ländern in den kommenden zehn Jahren auf insgesamt 14,5 Milliarden US-Dollar erhöhen.

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Die Bill and Melinda Gates Foundation des Microsoft-Mitgründers und seiner Frau stellen weitere 10 Milliarden US-Dollar für die Erforschung, Produktion und Verteilung von Impfstoffen bereit. Das hat Bill Gates am heutigen Freitag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos bekannt gegeben. Das Geld soll über zehn Jahre verteilt in verschiedene Projekte gesteckt werden, sagte Gates. Die kommenden Jahre müssten zu einer "Dekade der Impfungen" werden. Seine Stiftung hat bisher 4,5 Milliarden US-Dollar für Impfprogramme bereit gestellt.

Modellrechnungen der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health zeigten, dass durch die deutlich verstärkte Verteilung von Impfstoffen in Entwicklungsländern gegen Krankheiten wie Diphterie, Tetanus, Keuchhusten, Masern, Tuberkulose und Kinderlähmung von 2010 bis 2019 das Leben von 7,6 Millionen Kindern im Alter unter fünf Jahren gerettet werden könne. Falls ab 2014 ein Impfstoff gegen Malaria verteilt werde, könne sich die Zahl um 1,1 Millionen erhöhen, heißt es in einer Mitteilung der Gates-Stiftung.

Um das Ziel zu erreichen, 90 Prozent statt bisher 80 Prozent der Kinder zu impfen, sei aber noch mehr Geld möglich, sagte Gates. Das betonte auch Margaret Chan, Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation WHO. Die Spenden der Gates Foundation seien beispiellos, aber nur ein kleiner Teil dessen, was benötigt werde.

Gates' Geld fließt vor allem der Global Alliance for Vaccines and Immunization (GAVI) zu, der unter anderem UNICEF, die WHO, die Weltbank, zivilgesellschaftliche Organisationen, die Gates-Stiftung und Regierungen angehören. Sie wurde 2000 mit dem Ziel gegründet, zu verhindern, dass jedes Jahr etwa 2 Millionen Menschen in Entwicklungsländern wegen mangelnder Vorsorge sterben. Dank ihrer Arbeit seien insgesamt 257 Millionen Kinder mit neuen und ansonsten wenig gebräuchlichen Impfstoffen versorgt worden, hieß es heute in Davos. In den kommenden Jahren will sich die GAVI insbesondere der Bekämpfung von Durchfallerkrankungen und der Lungenentzündung widmen. (anw)