Siemens schafft 8000 neue Jobs – in Indien

Der Chef der Siemens AG, Peter Löscher, hat eine Verdopplung des jährlichen Investitionsvolumens in Indien angekündigt. Die Zahl der Siemens-Mitarbeiter auf dem Subkontinent soll von derzeit 17.000 auf voraussichtlich 25.000 im Jahr 2012 steigen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Chef der Siemens AG, Peter Löscher, hat bei einer Vorstandssitzung des Konzerns in Neu Delhi eine Verdopplung des jährlichen Investitionsvolumens in Indien angekündigt. Bis 2012 würden auf dem Subkontinent insgesamt mehr als 250 Millionen Euro investiert, erklärte Löscher, wobei ein Großteil des Geldes in die Entwicklung und Fertigung von Produkten des "mittleren Preissegments" etwa in den Bereichen Signaltechnik und Dampfturbinen sowie das Geschäft mit erneuerbaren Energien fließen soll.

"Indien wird ein Zentrum für Produkte im mittleren Preissegment. 2020 wollen wir mit diesen Produkten rund 1 Milliarde Euro Umsatz machen, in Indien und auch über die Landesgrenzen hinaus", führte der Geschäftsführer der indischen Tochter Siemens Ltd., Armin Bruck, weiter aus. Aufgebaut werden sollen zu diesem Zweck sechs neue "Kompetenzzentren" mit Design-, Entwicklungs-, Fertigungs- und Vertriebsabteilungen. Die Zahl der Siemens-Mitarbeiter in Indien soll von derzeit 17.000 auf voraussichtlich 25.000 im Jahr 2012 steigen.

Zudem will Siemens eine Fabrik für Windturbinen in Indien aufbauen. Die erste dort gefertigte Turbine soll das Werk in gut zwei Jahren verlassen. Eine weitere "große Chance" sei das Geschäft mit Solarenergie, verdeutlichte Bruck. "Wir prüfen hier derzeit sämtliche Optionen." Indien stehe wie viele andere Nationen vor einer grünen Revolution, so Konzernchef Löscher. "Wir haben die Produkte und Lösungen, die das Land braucht, und wollen unsere Präsenz als grüner Infrastrukturanbieter in Indien weiter ausbauen."

Insgesamt wolle Siemens seinen Marktanteil im Infrastrukturbereich in Indien auf 10 Prozent verdoppeln. Zuletzt habe der Konzern Aufträge im Wert von über 500 Millionen Euro gewinnen können. So liefert der Konzern in den kommenden Jahren unter anderem zusätzliche Umspann-Technik an die bisherigen Kunden Qatar General Electricity & Water Corporation und Power Grid Corporation.

In Deutschland hatte die Siemens AG zuletzt angekündigt, den Sparkurs verschärfen und weitere knapp 2000 Arbeitsplätze streichen zu wollen. Betroffen sind der Bereich Antriebstechnik und das Geschäft mit Großanlagen für die Industrie. Siemens begründete die Maßnahmen unter anderem mit Volumeneinbrüchen im wichtigen Absatzmarkt Maschinenbau, der eine Anpassung der Fertigungskapazitäten erforderlich mache. Für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres wies der Konzern Ende Januar einen Nettogewinn von gut 1,5 Milliarden Euro aus. (pmz)