Meilenstein für LLVM: Clang-Compiler kompiliert sich selbst

Die von unter anderem Apple und Adobe unterstützte Compiler-Infrastruktur Low Level Virtual Machine ist über ihren freien Clang-Compiler in der Lage, sich selbst zu kompilieren.

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Von
  • Alexander Neumann

Die an der Entwicklung der Compiler-Infrastruktur Low Level Virtual Machine (LLVM) Beteiligten haben bekannt gegeben, ihr freier Clang-Compiler sei nun in der Lage, sich selbst und die LLVM korrekt zu kompilieren. Clang hat zum Ziel, neue C/C++- und Objective-C/C++-Frontends für den LLVM-Compiler zu erzeugen. Das sogenannte Self-Hosting darf als wichtiger Schritt für Compiler-Techniken gelten, da damit ein Compiler bei der Unterstützung eigener Funktionen autark wird.

Den Entwicklern zufolge konnte der Clang-Compiler über eine halbe Million Zeilen des C++-Codes erzeugen, die LLVM und Clang ausmachen. Die so entstandenen Binärdaten hätten alle Regressionstests erfolgreich durchlaufen und den Build-Prozess wiederholen können, indem sie die gleichen Binärdateien generieren, die wiederum die Regessionstests erfolgreich absolviert hätten.

Bei LLVM handelt es sich um eine Sammlung von Bibliotheken und Tools für optimierende Compiler und Just-in-Time-Codegeneratoren. Mit der Infrastruktur ist es möglich, Code in Echtzeit zu kompilieren, ohne plattformspezifischen Code einführen zu müssen. Ursprünglich war C++-Code als Hauptbetätigungsfeld angedacht, mittlerweile gibt es auch Frontends für Java-Bytecode, Microsofts Common Intermediate Language (CIL), Python und einige Ruby-Implementierungen. Gestartet als Projekt an der University of Illinois findet es mittlerweile Unterstützung auch bei den IT-Schwergewichten Apple und Adobe. (ane)