T-Mobile-Chef sieht keine Konkurrenz zwischen UMTS und WLAN

Das mobile Netz von T-Mobile sehe ein nahtloses Nebeneinander der unterschiedlichen Netzzugänge vor, sagte René Obermann.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 63 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • dpa

T-Mobile-Chef René Obermann sieht keine Konkurrenz zwischen der dritten Mobilfunkgeneration UMTS und drahtlosen Computernetzwerken (WLAN). Das mobile Netz seines Unternehmens sehe ein nahtloses Nebeneinander der unterschiedlichen Netzzugänge vor, sagte Obermann am Donnerstag auf dem Pressekolloquium der Deutschen Telekom in Berlin. "Der Kunde soll sich keine Gedanken darum machen müssen, ob er über GPRS, UMTS oder Wireless LAN die Verbindung herstellen soll. Eine Software ermittelt automatisch, welche Netze lokal verfügbar sind und wählt die schnellste Verbindung aus", sagte Obermann.

T-Mobile hatte im August 2001 rund 8,5 Milliarden Euro für eine UMTS-Lizenz in Deutschland ausgegeben, während ein Hotspot als öffentlicher Zugang zu einem WLAN ohne eine gesonderte Lizenz von jedermann betrieben werden kann. Die Deutsche Telekom hatte am Mittwoch angekündigt, die Zahl der Hotspots in den kommenden Monaten von derzeit rund hundert auf über zehntausend auszubauen. Obermann sagte, derzeit seien rund 200 Stadtgebiete in Deutschland mit UMTS abgedeckt.

Lothar Lux, Leiter Kommunikationstechnik der DATEV (Nürnberg), berichtete auf dem Pressekolloquium von positiven Erfahrungen, die sein Unternehmen in einem Pilotversuch mit dem Multimedianetz von T-Mobile gesammelt habe. Problematisch sei aber noch der Preis, der bei den Mobilfunkübertragungen (GPRS und UMTS) bei bis zu neun Euro pro Megabyte liege, während im Festnetz (DSL) nur 0,3 Cent für die gleiche Datenübertragung anfielen. Obermann verwies auf neue Business-Tarife von T-Mobile, mit denen die Kosten bei UMTS und GPRS auf ein Euro pro Megabyte gesenkt werden könnten.

Zum umfassenden Start der neuen Mobilfunkgeneration UMTS in Deutschland fehlen nach Angaben von Obermann nur noch genügend geeignete Handys. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Das Netz funktioniert. Und auch die technische Übergabe (eines Telefonats) von der zweiten auf die dritte Generation klappt, ohne dass ein Gespräch unterbrochen wird", sagte der Manager. Auch die Chip-Karten in den Handys (SIM-Karten) und das Abrechnungsverfahren von T-Mobile seien auf das UMTS-Zeitalter vorbereitet. Das UMTS-Netz von T-Mobile sei derzeit in rund 200 Stadtgebieten in Deutschland verfügbar und werde schnell weiter ausgebaut. "Es kommt jetzt alles auf die Endgeräte an." Für den Erfolg des neuen Netzwerks sei aber ein weiteres Warten von wenigen Monaten nicht so relevant: "Wenn wir loslegen, werden wir erfolgreich sein."

Zu den auf dem Pressekolloquium verkündeten Neuerungen und Vorhaben der Telekom siehe auch:

(dpa) / (jk)