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www.wikimindmap.org

Mindmaps sind eine praktische Sache, zum Beispiel für ein Brainstorming zu einem Thema. Noch praktischer wird das Brainstorming, wenn einem die Wikipedia mit Hilfe von WikiMindMap das Nachdenken ein Stück weit schon abnimmt. Ihre Mindmaps bezieht sie nämlich automatisch aus der Online-Enzyklopädie Wikipedia.

Gibt man dem Dienst einen Begriff vor, den er in der Wikipedia findet, so liefert er eine Grafik, die sich offenbar am Aufbau des entsprechenden Artikels orientiert. Die Kapitelüberschriften sind mit dem jeweiligen Abschnitt in der Wikipedia verknüpft. Hat ein Kapitel Unterkapitel, so kann der Benutzer es aufklappen; Querverweise zu Oberbegriffen verlinkt WikiMindMap ebenfalls. Will der Benutzer eine MindMap mit einem anderen Programm weiterverarbeiten, so lässt sie sich im Freemind-Format exportieren.

www.boston.com/bigpicture

Online-Medien behandeln Fotos oft stiefmütterlich; sie dienen nur als „grafisches Element“, um die Berichterstattung zu einem Thema optisch aufzulockern. Sogenannte Bilderstrecken – Spötter sagen auch Klickstrecken, weil der Besucher oft jedes Bild einzeln abrufen muss – werden nicht selten aus dem Erstbesten zusammengeschustert, was sich in der Hektik der Berichterstattung auftreiben lässt.

Bei The Big Picture auf der Homepage der amerikanischen Tageszeitung The Boston Globe stehen die Fotos im Vordergrund. Etwa alle zwei bis drei Tage tragen die Redakteure erstklassige Fotos zu einem Thema zusammen – dabei kann es sich um Top-Themen handeln, etwa die Erdbebenkatastrophe in Haiti, aber auch Abwegiges wie ein Eisskulpturenfest in China. Die Bilder werden in der Auflösung von 990 x 665 Pixeln gezeigt, in der sie auch zur Geltung kommen. Dauergeklicke ist nicht notwendig – The Big Picture präsentiert alle Bilder zu einem Thema auf einer Seite.

http://projecteuler.net
http://mathschallenge.net

„Addiere alle natürlichen Zahlen von 1 bis 1000, die durch 3 oder 5 teilbar sind“, „Finde die 10001-ste Primzahl“, „Was ist die Quersumme von 21000“? Freunde mathematischer Knobeleien finden auf Project Euler knapp dreihundert solcher und noch erheblich härterer Nüsse. Alle Probleme sind daraufhin ausgewählt, dass ein PC sie mit einem effizienten Algorithmus innerhalb einer Minute lösen kann.

Eingeloggte Benutzer können ihre Lösung überprüfen – ein Account kostet nichts. Wer sich ohne Registrierung an den Aufgaben versuchen möchte, dem gibt die Anzahl der Nutzer, die das Problem gelöst haben, in der offen einsehbaren Liste der Aufgaben einen Eindruck von der Schwierigkeit. Das Project Euler ist eine Ausgliederung von mathschallenge.net – wer mit den Euler-Aufgaben durch ist, findet dort weiteren Denksport.

http://thinklinkr.com

Es gibt eine ganze Reihe von Lösungen, um online gemeinsam Dokumente zu bearbeiten oder Konzepte zu entwickeln, zum Beispiel Google Wave. Allerdings ist Wave für viele Aufgaben bereits zu mächtig; ein echtes Rechtemanagement fehlt dem Dienst hingegen. Geht es darum, im Team ein Konzept zum Beispiel für einen Text zu entwerfen und diesen dann auszuarbeiten, könnte sich daher thinklinkr besser eignen.

Der Anbieter stellt dort einen sogenannten Gliederungseditor bereit, oder neudeutsch Outline Editor: Der Autor entwirft eine Dokumentstruktur. Einzelne (Unter-)Kapitel lassen sich dabei ausblenden, um den Blick auf das Wesentliche freizuhalten. Steht der Aufbau, kann der Autor ihn dann mit Inhalt füllen. Über eine Versionsverwaltung lassen sich ältere Versionen wiederherstellen.

Der Urheber eines Dokuments kann sich dazu auch andere Autoren mit ins Boot holen – und Zuschauer, die das Dokument zwar lesen, aber nicht verändern dürfen. Änderungen anderer Autoren zeigt thinklinkr quasi in Echtzeit an. Über ein kleines Chat-Fenster können sie sich beim gemeinsamen Editieren austauschen. Outlines lassen sich in Form von OPML-Dteien importieren und in den Formaten Text, HTML, .doc und OPML exportieren.

http://rosettacode.org/wiki/Main_Page
http://99-bottles-of-beer.net

Sie sind perfekt in, sagen wir mal C#, müssen aber ein bestimmtes Programm portieren, etwa nach Java? Dann kann ein Blick auf Rosetta Code nicht schaden. Die Betreiber der Site haben es sich zur Aufgabe gemacht, typische bei der Programmierung anfallende Aufgaben in „so vielen Programmiersprachen wie möglich“ zu präsentieren.

Die Site deckt 400 Aufgaben und mehr als 170 Sprachen ab; allerdings findet sich nicht zu jeder Aufgabe in jeder Sprache eine Lösung. Das Spektrum reicht dabei über Sprach-Basics wie „logische Operatoren“ und Routineaufgaben wie „Quicksort“ bis zu kleinen Beispielprogrammen, etwa die Ausgabe des englischsprachigen Liedes „99 Bottles of Beer“:

99 bottles of beer on the wall
99 bottles of beer
Take one down, pass it around
98 bottles of beer ...

Die Unterschiede sind mitunter beeindruckend: In vernünftiger Notation benötigt man in Python nur fünf Zeilen Code, das D-Listing ist dagegen rekordverdächtige 118 Zeilen lang. Für das 99 Bottles of Beer-Beispiel gibt es auch eine eigene Website, die sogar mehr als 1300 Sprachen abdeckt. Bei beiden Websites sind Besucher aufgerufen, den Fundus mit eigenen Beispielen aufzustocken.

www.ct.de/1005192


Die Websites aus c't 04/2010