Radeon HD 5830: AMDs teurer Lückenfüller

AMD bringt die DirectX-11-fähige Radeon HD 5830, die sich auch für hohe Auflösungen eignet, dafür jedoch auch einen ganzen Batzen Geld kostet. Die Eyefinity-Variante der Radeon HD 5870 soll es ab 11. März geben.

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AMD schließt mit der zu DirectX 11 kompatiblen Radeon HD 5830 die Performance-Lücke zwischen der Radeon HD 5770 und Radeon HD 5850. Die Grafikkarte stellt auch aktuelle Spiele flüssig in der Full-HD-Auflösung dar und unterstützt bei der Blu-ray-Wiedergabe auch die Bild-in-Bild-Funktion. Außerdem lassen sich bis zu drei Bildschirme via Eyefinity-Technik mit je bis zu 2560×1600 Pixeln gleichzeitig ansteuern. Auch universelle Berechnungen übernimmt die Karte via OpenCL 1.0, DirectCompute 11 und ATI Stream (SP-Rechenleistung: 1,79 TFlops).

Auf der 28-Zentimeter langen Platine sitzt ein Cypress-Grafikchip, dessen 1120 Shader-Rechenkerne, 56 Textureinheiten und 16 Rasterendstufen mit 800 MHz rechnen – und damit etwas schneller als die der Radeon HD 5850 (725 MHz), welche jedoch über jeweils mehr Einheiten verfügt (1440/72/32). Den 1 GByte großen und 2000 MHz schnellen GDDR5-Speicher bindet AMD mit 256 Datenleitungen an.

Besonders die im Vergleich zu den restlichen HD-5800er-Karten halbierte Anzahl der Rasterendstufen limitiert die Performance der Radeon HD 5830, die dadurch in einigen Spielen lediglich so schnell wie eine Radeon HD 4890 ist. So erreichten beide genannten Karten in Crysis jeweils gleiche Bildraten; beispielswiese 24 Bilder pro Sekunde (fps) in der Full-HD-Auflösung 1920×1080 bei sehr hohen Details und zweifachem Antialiasing. In Stalker Clear Sky ist die neue AMD-Karte der Radeon HD 4890 maximal um zwei Bilder pro Sekunde überlegen, gleiches gilt bei der Arcade-Flugsimulation HAWX. Lediglich in World in Conflict kann die Radeon HD 5830 etwas Abstand gewinnen.

Mit maximal 175 Watt verheizt die Radeon HD 5830 unter Last laut AMD etwas mehr als die schnellere Radeon HD 5850 (151 Watt), die Chiptemperatur kletterte in unseren Tests dann auf über 80 Grad Celsius. Die Stromversorgung stellt AMD über zwei sechspolige Anschlüsse sicher. Im Leerlauf senkt die Radeon HD 5830 GPU- und Speicher-Taktfrequenzen (157/300 MHz) und ist mit 25 Watt vergleichsweise sparsam; ihr Lüfter mit 0,5 Sone angenehm leise. Jedoch werden AMDs Boardpartner, etwa Gigabyte, HIS, Powercolor, Sapphire und XFX, alle auf eigene Designs setzen.

Radeon HD 5830 (5 Bilder)

Gigabyte Radeon HD 5830

Die Radeon HD 5830 soll laut AMD ab kommender Woche in ausreichenden Stückzahlen erhältlich sein – jedoch ist sie beim anvisierten Preis von zirka 230 Euro deutlich zu teuer. Schließlich ist eine ähnlich schnelle Radeon HD 4890 bereits für rund 150 Euro zu haben, bietet dafür jedoch keine DirectX-11- und Eyefinity-Unterstützung.

Mitte März will AMD zudem die spezielle Eyefinity-Variante der Radeon HD 5870 in den Handel bringen, die bis zu sechs Monitore via Mini-DisplayPort-Buchsen ansteuert. Über die Eyefinity-Technik lassen sich die Auflösungen der angeschlossenen Monitore auch zusammenfassen, sodass Spiele etwa mit 5760 × 2160 Bildpunkten darstellbar sind. Gleich fünf Adapter legen die Hersteller laut AMD bei: je zweimal MiniDP zu DP und DVI (Single Link) sowie einmal zu HDMI. Die 1600 Shader-Prozessoren arbeiten mit 850 MHz, der 2 GByte große GDDR5-Speicher mit 2400 MHz. Die Multimonitor-Karte soll im Leerlauf 34 Watt Leistung aufnehmen und wird voraussichtlich ab 11. März für nicht weniger als 400 Euro erhältlich sein. (mfi)