RTL-Gruppe steigt bei VG Media aus

Die privaten TV-Sender der Mediengruppe RTL Deutschland werden Urheber- und Leistungsschutzrechte künftig in Eigenregie wahrnehmen.

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Von
  • Nico Jurran

Die privaten TV-Sender der Mediengruppe RTL Deutschland haben mitgeteilt, die Urheber- und Leistungsschutzrechte in Verbindung mit der Weiterverbreitung ihrer Programme im In- und Ausland künftig nicht mehr von der VG Media verwerten zu lassen. Stattdessen will man diese künftig in Eigenregie wahrnehmen. Die VG Media Gesellschaft zur Verwertung der Urheber- und Leistungsschutzrechte der Medienunternehmen mbH befindet sich derzeit je zur Hälfte im Besitz der beiden Unternehmensgruppen RTL und ProSieben.Sat1 und nimmt die Rechte für 37 TV-Sender und 66 Radiosender aus Deutschland wahr. Zur Mediengruppe RTL Deutschland zählen unter anderem die TV-Sender RTL, Vox und n-tv.

Die Mediengruppe trägt mit der Entscheidung nach eigenen Angaben "der wachsenden Bedeutung ihrer Urheber- und Leistungsschutzrechte für die immer vielfältigeren digitalen Programmverbreitungsplattformen im In- und Ausland Rechnung". Laut General Counsel Ralph Sammeck sei es das Ziel, "diese Verantwortung auch operativ umfassend wahrzunehmen und in die direkten Gespräche mit unseren Vertragspartnern im In- und Ausland einzubinden." Die Verantwortung für den Schutz und die Verwertung der Urheber- und Leistungsschutzrechte ihrer Sender liegt künftig im zentralen Rechtsbereich der Gruppe. Man danke der VG Media für ihre seit Gründung im Jahr 2002 "hervorragend geleistete Arbeit", erklärte Sammeck.

Die VG Media zieht unter anderem von Kabelnetzbetreibern, Hotels, Fitness-Studios und Krankhenhäusern Geld für die Weiterleitung beziwehungsweise öffentliche Wahrnehmbarmachung von privaten Fernseh- und Radioporgrammen ein. Zudem verlangt sie von den Betreiber elektronischer Programmführer (EPG), die auf Computern oder Fernsehern empfangbar sind, für die Nutzung der von den TV-Sendern bereitgestellten erweiterten Programminformationen eine Vergütung. Letzteres führte in der Vergangenheit immer wieder zu Rechtsstreitigkeiten, unter anderem mit dem EPG-Anbieter tvtv.de und dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger. (nij)