ASP.NET MVC 2 veröffentlicht
Die neue Version der WebForms-Alternative ist mit dem Vorläufer kompatibel und funktioniert mit Visual Studio 2008 beziehungsweise Visual Web Developer 2008 Express. Die nächste Generation der Microsoft-Entwicklungsumgebung wird ASP.NET MVC 2 ebenfalls enthalten.
- Alexander Neumann
Microsoft hat ASP.NET MVC 2 zum Download freigegeben. Dabei handelt es sich um eine Alternative zur HTML-Abstraktion in ASP.NET WebForms. Microsofts Umsetzung des Prinzips "Model View Controller" kommt infrage, wenn genaue Schichtentrennung und Kontrolle über die HTML-Ausgabe wichtiger sind als die Produktivität der Entwickler. Sie ermöglicht ASP.NET-Entwicklern, mit einem weit verbreiteten Architektur- und Designpattern zu arbeiten, das Datenbank und XML-Code (Model), User-Interface-Elemente (Views) und Logik (Controller) trennt.
Die Redmonder hatten den Sourcecode der ersten Auflage der MVC-Implementierung vor knapp einem Jahr unter der Microsoft Public Licence (Ms-PL) als Open Source freigegeben, einer von der Open Source Initiative (OSI) akzeptierten Lizenz. Auch die neue Version findet sich auf Microsofts Hosting-Seite für Open-Source-Projekte, CodePlex. Laut Scott Guthrie, Chef der Webplattformen bei Microsoft, ist die Technik bislang nahezu eine Million Mal heruntergeladen worden. Die neue Version ist mit dem Vorläufer kompatibel und funktioniert mit Visual Studio 2008 beziehungsweise Visual Web Developer 2008 Express. Das für Mitte April angekündigte Visual Studio 2010, die nächste Generation der Microsoft-Entwicklungsumgebung, wird ASP.NET MVC 2 zusätzlich enthalten. Für die Aktualisierung von ASP.NET-1-Anwendungen auf die neue Version hat der Konzern Instruktionen bereitgestellt.
In der neuen Version finden sich unter anderem eine neue Validierungstechnik und neue HTML-Input-Hilfen, die Lambda-Ausdrücke mit Referenz-Arrays oder Collection-Indizes unterstützen. Auch ist nun die aktuelle Version der jQuery-JavaScript-Bibliothek standardmäßig bei neuen "ASP.NET MVC 2"-Projekten eingebunden. Das Framework setzt auf der Runtime von Microsofts Web-Framework ASP.NET 3.5 auf, wodurch es ASP.NET-Funktionen wie Lokalisierung, Autorisierung und Profile unterstützt.
Auch können Visual-Studio-Entwickler ihre Model-View-Controller-Templates innerhalb von ASP.NET MVC berücksichtigen, wenn sie Webanwendungen entwickeln. Das Framework soll an allen Punkten erweiterbar sein und unterstützt unter anderem Dependency-Injection-Techniken und besondere Controller. Ausführlich geht die "What’s New in ASP.NET MVC 2"-Webseite auf die Neuerungen ein. (ane)
