Cebit

VDI moniert den Export von Ingenieursleistungen

Der VDI-Präsident Lehmann fordert mehr Investitionen in Forschung und Lehre, weist aber Schuldzuweisungen an Ingenieure wegen fehlender UMTS-Endgeräte oder dem LKW-Maut-Debakel zurück.

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Von
  • Torge Löding

Der Verein Deutscher Ingenieure(VDI) hat der deutschen Politik im Vorfeld der CeBIT Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Die Ausgangslage sei dabei davon gekennzeichnet, dass in jüngster Zeit technische Großprojekte gescheitert seien, mit denen Deutschland sich im internationalen Vergleich hätte etablieren können, sagte VDI-Präsident Eike Lehmann. Zu den Fehlleistungen gehörten nach seiner Meinung das Projekt Transrapid, fehlende UMTS-Endgeräte und das Maut-Debakel. In diesem Zusammenhang wies er allerdings die Schuldzuweisug an Ingenieure zurück. "Wenn Hightech-Projekte zu scheitern drohen, sucht man schnell den Ingenieur als Schuldigen. Das kann nicht sein! Deutsche Ingenieure gehören zu den besten weltweit, das Qualitätssiegel 'Made in Germany' hat immer noch Bestand", sagte Lehmann.

Als problematisch wertete er die Tendenz, dass die deutsche Wirtschaft seit geraumer Zeit wesentlich mehr Ingenieurdienstleistungen importiert als exportiert. Seit 1992 gäbe es diese Tendenz, die in 2001 in einem Negativsaldo von zwei Milliarden Euro gipfelte. Auch 2003 habe das Negativsaldo immer noch mehr als eine Milliarde Euro betragen. Setzt sich dieser Trend fort, spiele Deutschland im Wettbewerb der High-Tech-Nationen nicht mehr lange in der ersten Liga.

Diese Mißverhältnis gehe zurück auf den Mangel an Fachkräften hierzulande, sagte Lehmann. Nach VDI-Berechnungen fehlen in diesem Jahr rund 15.000 Ingenieure. "Trotz der hohen Arbeitslosigkeit steigt der Bedarf an hoch qualifizierten Fachkräften", sagte er. Der Fachkräftemangel ist nach Einschätzung des Verbandes inzwischen die stärkste Innovationsbremse. Außerdem leide die Wirtschaft unter den sinkenden Forschungsinvestitionen. Mit Forschungs- und Entwicklungsausgaben in Höhe von 2,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes liegt Deutschland nach Angaben des VDI hinter Schweden, Finnland, Japan, Korea, den USA und der Schweiz. Hier müsse die Politik Abhilfe schaffen. (tol)