Kritik an Bezahlabo für Facebook und Instagram: Meta schlägt Preissenkung vor

Für 10 Euro soll man Facebook und Instagram ohne Werbung nutzen können. Die Kritik an den Plänen ist laut. Nun bringt Meta eine Preissenkung ins Spiel.

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Smartphone mit den Apps von Facebook, Facebook-Messenger, Instragm, WhatsApp und Oculus vor dem Meta-Logo

(Bild: Top_CNX/Shutterstock.com)

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Meta hat angeboten, den Preis für das kostenpflichtige Abo für werbefreie Varianten von Facebook und Instagram von 10 Euro auf 6 Euro im Monat zu senken. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Vertreter des US-Konzerns. Der Vorschlag sei angesichts nicht leiser werdender Kritik von Daten- und Verbraucherschützern zu dem Bezahlmodell während einer Anhörung der Europäischen Kommission gemacht worden. Er sei als Versuch zu verstehen, den Anforderungen von EU-Datenschutzvorgaben und dem Digital Markets Act (DMA) gerecht zu werden, zitiert Reuters Metas Anwalt Tim Lamb. Es handle sich um den niedrigst möglichen Preis, den vernünftige Personen für solche Angebote erwarten dürften. Im Gegensatz müssten regulatorische Unsicherheiten ausgeräumt werden.

Das kostenpflichtige Abo hatte Meta für Nutzer und Nutzerinnen aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) im Herbst eingeführt. Gegen die monatliche Gebühr gibt es den Zugriff auf alle Facebook- und Instagram-Konten eines Nutzers im Web ohne eingeblendete Werbung, hieß es damals. Laut dem neuen Vorschlag soll man für etwas mehr als die Hälfte des Geldes Zugriff auf einen Account bekommen, vier Euro würden für jedes weitere Konto fällig. Den EU-Verantwortlichen sei der Vorschlag schon vor einer Weile unterbreitet worden, aktuell gebe es Gespräche mit Datenschutzbehörden – vor allem der hauptsächlich für Meta Verantwortlichen in Irland.

Die Datenschutzaktivisten von Noyb haben den Vorschlag jetzt umgehend zurückgewiesen. Man wisse aus Studien, dass auch die geringsten Gebühren für deutliche Änderungen des Verhaltens bei einer Zustimmung führen. Immer würde die allergrößte Mehrheit dazu gedrängt, dem für die Werbung nötigen Tracking zuzustimmen. Es gehe überhaupt nicht um den fälligen Betrag, "sondern um das System 'pay or okay' als Ganzes". Dessen Zweck sei es immer, Menschen eine Zustimmung abzunötigen, die "nicht ihre freie und echte Entscheidung" ist. Man gehe nicht davon aus, dass eine bloße Änderung des Betrags daran etwas ändert. Noyb gehört zu einer Reihe von Gruppen, die eine Ablehnung des gesamten Abomodells gefordert haben.

(mho)