Report: Wurm Lovsan nicht schuld an Blackout 2003

Eine amerikanisch-kanadische Untersuchungskommission der Energieaufsichtsbehörde veröffentlichte ihren Abschlussbericht zum gigantischen Stromausfalls im Nordosten der USA im vergangenen Jahr.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Eine amerikanisch-kanadische Untersuchungskommission der Energieaufsichtsbehörde (FERC) ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der Wurm Lovsan/MSBlaster nicht der Verursacher des gigantischen Stromausfalls im Nordosten der USA im vergangenen Jahr war. Beim Blackout 2003 waren 50 Millionen Amerikaner zeitweise ohne Strom. Da zeitgleich der Wurm im Internet die Runde machte und Millionen von Windows-Rechnern infizierte oder lahmlegte, lag der Schluss nahe, Lovsan könne zum Ausfall beigetragen haben. Immerhin greifen Energieerzeuger schon seit längerem auf Windows für ihre Managementsysteme zurück.

Im Februar dieses Jahres wurde aber bekannt, dass ein Softwarefehler eines Unix-Systems zur Überwachung und Steuerung von Stromnetzen beim Erzeuger FirstEnergy den Ausfall begünstigte. Durch den Fehler wurden Alarme und Meldungen nicht mehr an das Kontrollpersonal weitergeleitet. Damit war es nicht mehr möglich, Gegenmaßnahmen zu ergreifen: Der Ausfall einer Versorgungsleitung führte zum Zusammenbruch des gesamten Stromverbundes.

Der Fehler des Managementsystems sei aber laut Untersuchungsbericht weder auf Cyberattacken durch Al-Quaida noch durch Würmer oder Viren zurückzuführen. Grundlage der Ermittlungen waren Befragungen von Mitarbeitern, Telefonmitschnitte und Berichte von Behörden und Geheimdiensten. Allerdings habe man nicht die Logdateien von Netzwerkgeräten, Firewalls und Intrusion-Detection-Systemen ausgewertet, die eventuell tiefergehende Hinweise gegeben hätten.

Siehe dazu auch: (dab)