2,5 Milliarden Euro sollen ASML in den Niederlanden halten

Die niederländische Regierung und Eindhoven investieren 2,5 Milliarden Euro. Der Branchenriese ASML soll dadurch in der Region bleiben.

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Drei ASML-Mitarbeiter nehmen ein Lithografie-System in Betrieb

ASML baut die fortschrittlichsten Lithografie-Systeme, auf die Chipfertiger wie TSMC, Samsung und Intel angewiesen sind.

(Bild: ASML)

Lesezeit: 2 Min.

Das "Projekt Beethoven" ist jetzt offiziell: Seit Monaten haben die niederländische Regierung und die Lokalregierung in der Eindhoven-Region nach Finanzierungsmöglichkeiten gesucht, um eine Abwanderung von ASML ins Ausland zu verhindern. ASML ist der weltweit wichtigste Hersteller von Lithografie-Systemen zur Produktion von Chips und mit Jahresumsätzen an die 30 Milliarden Euro ein wirtschaftliches Schwergewicht.

Bis 2030 fließen Investitionen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro. Rund 1,7 Milliarden steuert die niederländische Regierung bei – das Paket hat sie jetzt vor ihrem Abschied und vor einer neuen Regierungsbildung auf den Weg gebracht. 800 Millionen Euro investiert die Lokalregierung.

Das Geld fließt primär in die örtliche Infrastruktur. Der öffentliche Nahverkehr soll für knapp 1,06 Milliarden Euro ausgebaut werden, etwa mit Investitionen in den Eindhovener Hauptbahnhof samt zusätzlicher Züge sowie neuen Bus- und Express-Buslinien. Ein Teil des Budgets ist für die A2/N2-Autobahnen reserviert, allerdings gibt es da noch keine konkreten Ausbaupläne.

Der Haus- und Wohnungsbau wird um 20.000 auf insgesamt 65.000 neue Heime bis zum Jahr 2030 ausgeweitet. Hier investieren die Regierungen 425 Millionen Euro.

Lokales Talent will die Eindhovener Regierung in Zusammenarbeit mit Universitäten fördern. Insbesondere Schulabgängerinnen und -gänger möchte man durch Anschlusskurse abholen. Um auch ausländische Fachkräfte anzulocken, will die niederländische Regierung neue Steuervergünstigungen auf den Weg bringen. Sie betont allerdings, dass sie dafür die Unterstützung des Repräsentantenhauses und des Senats benötigt. Vor allem populistische Parteien schossen zuvor gegen Steuervergünstigungen für Leute aus dem Ausland.

Außerdem will Eindhoven herausfinden, wo sich das Stromnetz an den Kapazitätsgrenzen befindet und es dort ausbauen.

Das Investitionspaket folgt auf eine 1,6 Milliarden Euro schwere Förderrunde im November 2022, die weitgehend die gleichen Ziele verfolgte. Die Beteiligten versprechen, dass sich die Finanzspritzen lohnen, um die Region zu stärken und neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Um die Investitionen pokerte ASML. Die Firma drohte, neue Fertigungswerke erstmals im Ausland zu bauen, etwa in Frankreich. Zu schlecht seien die Anreize für Fachkräfte, in die Region zu ziehen.

(mma)