Gnome 2.30 mit vielen neuen Funktionen

Das voraussichtlich letzte Release von Gnome 2 bringt ein ganzes Bündel Neuerungen mit. Besonders viel hat sich bei Nautilus, Empathy und dem Dokumentbetrachter Evince getan.

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Von
  • Andrea Müller

Die Gnome-Entwickler haben mit Version 2.30 das voraussichtlich letzte Release der 2er-Serie der Desktop-Umgebung freigegeben – im Herbst soll der Desktop in der grundlegend überarbeiteten Version 3.0 erscheinen. Neue Programme sind bei 2.30 nicht mit an Bord, dafür hat sich bei den bestehenden Anwendungen recht viel getan.

Der Dateimanager Nautilus kehrt zum Browser-Modus als Standardansicht zurück, der "Spatial Mode" lässt sich nur noch optional aktivieren. Eine Neuerung ist die Split-View-Ansicht, die zwei Verzeichnisse in einem Nautilus-Fenster nebeneinander anzeigt. Darüber hinaus kann man jetzt Font-Dateien einfach doppelklicken, um sie direkt aus Nautilus heraus zu installieren.

Der mehrere Protokolle unterstützende Instant Messenger Empathy bringt eine neue Informationsleiste mit, die einblendet, wenn keine Verbindung zu einem der eingerichteten Dienste zustande gekommen ist, und eine Schaltfläche zum Start eines neuen Verbindungsversuchs enthält. Bei der IRC-Unterstützung haben die Entwickler die häufig benutzten IRC-Kommandos /join zum Betreten eines Channels und /nick zum ändern des Spitznamens integriert. Darüber hinaus kann man nun einfach Facebook-Chat-Konten einrichten und hat bei allen Protokollen die Möglichkeit, im Chat-Fenster nach einer bestimmten Zeichenkette zu suchen.

Dem PDF-Viewer Evince haben die Entwickler eine bessere Druckfunktion spendiert, bei der man auf einem zweiten Tab mehrere Optionen zum Skalieren des Dokuments findet. Die Thumbnail-Vorschau stellt nun auch Dateien dar, die sich nicht auf der lokalen Festplatte befinden.

Neu beim Web-Browser Epiphany ist die Möglichkeit, Passwörter für Websites im Gnome-Keyring zu speichern, und die Ausgabe einer Warnung bei ungültigen SSL-Zertifikaten. Außerdem lassen sich nun alle Plug-ins wie Flash oder Java einfach ein- oder ausschalten.

Bei den Admin-Tools wurde die Benutzerverwaltung verbessert und bietet nun unter anderem die Option, beim Löschen eines Benutzers sein Home-Verzeichnis gleich mit zu entsorgen. Auch bei vielen anderen Programmen gibt es Neuerungen, oft nur kleine Details, die aber die Benutzerfreundlichkeit zum Teil deutlich verbessern. So startet beispielsweise der Archiv-Manager File Roller automatisch PackageKit und installiert die Pakete für nicht unterstützte Archivformate nach, wenn man versucht, ein solches zu öffnen.

Wer eine Distribution benutzt, die noch keine Gnome-2.30-Pakete anbietet, kann sich die neue Version über die via BitTorrent erhältliche Gnome-Live-CD ansehen. (amu)