Microsoft profitiert von Cloud-Wachstum und KI-Boom, legt fast überall zu

Auch höher als erwartete KI-Investitionen bremsen Microsoft nicht. Die Einnahmen fast aller Geschäftsbereiche wachsen, die Aktie steigt weiter.

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Microsoft-Schild vor Bürogebäude in New Taipei City, Taiwan

Microsoft-Schild vor Bürogebäude in New Taipei City, Taiwan

(Bild: fds)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Das ungebremste Wachstum der Cloud-Geschäfte verhilft Microsoft zu weiter steigenden Einnahmen und Gewinnen. Dazu trägt auch die steigende Integration Künstlicher Intelligenz (KI) in die eigenen Produkte und die Erholung des PC-Markts bei. Der Konzern konnte in fast allen Geschäftsbereichen zulegen und dabei die Erwartungen der Anleger übertreffen, die Aktie zieht nochmals an.

Im Ende März abgeschlossenen dritten Quartal des fiskalischen Jahres 2024 hat Microsoft einen Umsatz von 61,9 Milliarden US-Dollar erzielt. Das sind 17 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres, als Microsoft mehr von Cloud-Geschäften als KI profitierte, deren Integration damals erst begann. Auch Branchenexperten hatten zum Jahresanfang 2024 weniger Umsatz erwartet und waren von 60,8 Milliarden Dollar ausgegangen.

Der Betriebsgewinn steigt im Jahresabstand sogar um 23 Prozent auf jetzt 27,6 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn legt nicht ganz so stark zu, aber steigt um 20 Prozent auf 21,9 Milliarden Dollar, meldet Microsoft. Dessen Chef Satya Nadella erklärt dann auch: "Microsoft Copilot und der Copilot-Stack läuten eine neue Ära der KI-Transformation ein und sorgen für bessere Geschäftsergebnisse in allen Rollen und Branchen."

Microsoft profitiert von einem frühzeitigen Einstieg in KI durch massive Investitionen in die ChatGPT-Entwickler von OpenAI, was dem Konzern exklusiven und frühen Zugriff auf manche KI-Entwicklungen verschafft. Die Investitionen in KI reißen aber nicht ab, sondern sind auch in den letzten drei Monaten mehr als prognostiziert gestiegen. Statt wie von Beobachtern erwartet, 13,14 Milliarden Dollar in KI zu investieren, haben sich diese Ausgaben von 11,5 Milliarden Dollar im Vorquartal auf zuletzt 14 Milliarden Dollar erhöht.

Den größten Teil des Umsatzes stellt weiterhin Microsofts Cloud-Business dar. Die sogenannte "intelligente Cloud" des Konzerns erwirtschaftete in den letzten drei Monaten 26,7 Milliarden Dollar – 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Innerhalb dieses Segments sind Azure um 24 Prozent und andere Cloud-Dienste um sogar 31 Prozent gewachsen.

Im Bereich Produktivität und Business geht es ebenfalls weiter bergauf. So stieg der Umsatz mit kommerziellen Office-Produkten und den entsprechenden Cloud-Diensten im Jahresvergleich um 12 Prozent auf 19,6 Milliarden Dollar. Der PC-Bereich Microsofts hat 15,6 Milliarden Dollar zum Gesamtumsatz des Konzerns beigetragen. Das sind 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Hier profitiert der Konzern von einer weiteren Erholung des PC-Markts, der (beinahe) zum Vor-Pandemie-Niveau zurückkehrt.

Die einzig negative Entwicklung bei Microsoft ist der Hardware-Umsatz, der weiter rückläufig und um 17 Prozent gesunken ist. Dagegen konnte der Konzern seinen Umsatz mit Xbox-Inhalten und Diensten um 62 Prozent steigern, wobei der überwiegende Teil (61 Prozent) davon auf die Ende 2023 abgeschlossene Übernahme von Activision Blizzard zurückzuführen ist. Der Umsatz mit der Suche und News-Werbung ist um 12 Prozent gestiegen.

Für das Anfang April angelaufene vierte Quartal des fiskalischen Jahres 2024 erwartet Microsoft einen Cloud-Umsatz zwischen 28,4 und 28,7 Milliarden Dollar sowie Anstieg der Azure-Umsätze um 30 bis 31 Prozent, schreibt Reuters. Das liegt knapp über den Erwartungen der Börse, die dann auch positiv reagiert. Die Aktie des Konzerns zog im nachbörslichen Handel um 4,4 Prozent an.

(fds)