Speicher für Sonnenkraft

Deutsche Forscher entwickeln ein Verfahren für Niedrigenergiehäuser, bei dem die Wärme des Sommers für den Winter erhalten bleiben soll.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 164 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Erneuerbare Energieformen wie die Sonnenkraft leiden stets unter dem Problem, dass sie nur zu bestimmten Zeiten in adäquater Menge zur Verfügung stehen. Ist es zu wolkig oder in der Nacht schlicht düster, bricht die Quelle weg. Ähnliches gilt für die verschiedenen Jahreszeiten: Während im Sommer natürliche Wärme im Überfluss zur Verfügung steht und in vielen Regionen der Welt sogar gekühlt werden muss, fehlt sie im Winter. Also drehen die meisten Menschen ihre Heizung auf und verbrauchen fossile Brennstoffe, was den Ausstoß an Klimagasen steigert. Aus diesem Grund arbeiten Forscher fieberhaft an möglichst effizienten Speichermethoden für erneuerbare Energieformen.

Eine interessante neue Methode haben nun Wissenschaftler am Fachgebiet Solar- und Anlagentechnik der Maschinenbau-Fakultät der Uni Kassel vorgestellt: Sogenannte Sorptionsspeicher, mit denen sich Energie verlustfrei lagern und später zum Heizen nutzen lässt, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Kernstück des Projekts, das bis zum Jahr 2013 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, ist ein Absorber, in dem zwischen der durchströmenden Raumluft und einer wässrigen Lithiumchlorid-Lösung ein Energieaustausch stattfindet.

Im Sommer lässt die von der Sonne erhitzte Luft Wasser aus der Lösung verdampfen, wodurch deren Konzentration steigt. Umgekehrt setzt die stark wasseranziehende Lösung im Winter Wärme wieder frei, wenn ihre Konzentration durch die Aufnahme von Feuchtigkeit sinkt. Die Anlage speichert die Wärme also indirekt auf chemischem Wege. Energieverluste treten nur bei der Umwandlung der Wärme auf, nicht jedoch bei der anschließenden Lagerung. So könnte man die Solarenergie des Sommers auch im Winter nutzen.

Mehr zum Thema in Technology Review online:

(bsc)