Museumstag am 19. Mai: Viele Technikmuseen mit Gratiseintritt und Sonderprogramm

Beim internationalen Museumstag sind viele Technikmuseen offen, am kommenden Sonntag sogar gratis zugänglich und einige mit einem Spezialprogramm.

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Ein historischer IBM-POC mit 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk, Röhrenmonitor und Tastatur, alles von IBM

Alte Computerschätzchen kostenlos angucken: Am Museumstag öffnen viele Technikmuseen ihre Pforten gratis.

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

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Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Michael Link
Inhaltsverzeichnis

Am internationalen Tag der Museen, dieses Mal am Pfingstsonntag, den 19. Mai, kann man viele Museen mit Gratiseintritt besuchen. Teilweise haben sich die Museumsleute mächtig ins Zeug gelegt, an diesem Tag spezielle Dinge anzubieten, etwa Sonderführungen oder Spektakuläres für Kinder. Da gleichzeitig sehr viele Museen offen sind, muss man nur in solchen Museen mit drangvoller Enge rechnen, die als Publikumsmagneten ohnehin stets gut besucht sind. Besonders kleinere Museen, die von Vereinen oder Privatpersonen betrieben werden, profitieren von diesem Termin, schafft er doch viele Möglichkeiten, Interessenten für ihre Themen anzusprechen. In Deutschland sind rund 7100 Museen aktiv. Während der Coronapandemie haben etliche davon auch digitale Formate entwickelt, mit denen sich übers Netz ein Blick auf die Exponate werfen lässt.

Am Museumstag nehmen etliche Museen teil, und zwar weltweit am 18. Mai – in Deutschland und in der Schweiz abweichend davon am damit korrespondierenden Sonntag. In diesem Jahr hat sich die internationale Dachorganisation des Museumstages, das ICOM (International Council of Museums), als Schwerpunkt die Museen für Bildung und Forschung auf die Fahnen geschrieben. Dementsprechend wollen auch wir einen Überblick über einige technisch orientierte Ausstellungen und ihre Veranstaltungen am Museumstag geben. Vollständig ist die Liste leider nicht, denn nicht alle veröffentlichen ihre geplanten Aktionen im Netz oder durch Pressemitteilungen. Einen Überblick über lokal interessante Aktivitäten bietet die Website museumstag.de.

Beim Internationalen Museumstag haben sich die Organisatoren diesmal als Schwerpunkt die Museen für Bildung und Erziehung ausgeguckt.

Das Bergbaumuseum hat auf seiner Website bislang noch keine speziellen Aktionen angekündigt, war aber im vergangenen Jahr mit einem speziellen Programm aktiv.

Im Deutschen Technikmuseum Berlin kann man einen Rundumschlag um alles, was mit Technik zu tun hat, erleben: vom Flugzeugbau über die Chemie bis hin zur Informatik. Dabei kann man auch selbst Experimente machen. Erwachsene und Kinder können die Dauer- und Sonderausstellungen des Museums besichtigen, an einer Führung teilnehmen und bei verschiedenen Workshops oder Aktionen mitmachen. Dafür benötigt man keine Anmeldung. Mehr Infos gibt es auf der Website des Museums.

Im HNF können Besucher einiges über die Geschichte der Informations- und Kommunikationstechnik erfahren. An diesem Tag gibt es laut Website spezielle Führungen in die Welt der Röhren und Rechner, der Codes und Chiffren, der Zahlen und Maschinen, der Datenspeicherung oder verschaffen Ihnen einen Überblick über die Geschichte des Computers. Zu den Führungen muss man sich aber anmelden.

Das Technikmuseum Magdeburg lässt verschiedene historische Maschinen laufen, etwa eine Dampfmaschine von 1862. Mehrmals täglich gibt es familiengerechte Kurzführungen. Anmeldungen sind nicht erforderlich. Höhepunkt ist die Vorführung eines über 100 Jahre alten Hallenkrans. Der Förderverein des Technikmuseums erweckt mittels Virtual Reality ein Objekt, den Sauggasmotor, zum Leben. Die Termine für die Vorführungen sind bereits auf der Website des Museums zu finden.

Im Deutschen Museum Nürnberg gibt es laut Ankündigung zu zwei Terminen jeweils 90-minütige Kurztouren für die fünf thematischen Einheiten: Arbeit und Alltag, Körper und Geist, System Stadt, System Erde, Raum und Zeit. Daneben sind die Sonderausstellungen "METAVERSE – Phänomenal Digital?" und "Futur II – Mobilität 2050 in der Metropolregion Nürnberg – Wie wir es geschafft haben werden" geöffnet.

Am Museumstag stehen im Technoseum alte wie zukunftsweisende Technologien im Mittelpunkt. Es gibt unter anderem eine Science-Show über Windenergieanlagen, man sieht Hightech-Handprothesen in Aktion, erlebt Hologramme und kann einen Schulavatar AV1 ausprobieren. Ausgestellt ist auch eine Carrera-Bahn mit Fahrradantrieb sowie eine große Modelleisenbahnanlage und man kann sich an einem Experimentiertisch mit historischer Medientechnik auseinandersetzen. Mehr Infos über das Museum gibt es auf seiner Website.

An beiden Standorten, also in Nürnberg und in Koblenz, sind zum Museumstag Aktionen geplant, in Nürnberg auch drei Führungen. Infos dazu finden sich auf der Website der Museen.

Nostalgie alter Rechner, die allesamat noch funktionieren, kann man in Oldenburg erleben. Die Website vermeldet, dass es für Interessierte um 14 und um 16 Uhr Führungen gibt, alternativ kann mit der Quiz-Rallye die Ausstellung eigenständig erschlossen werden.

Einige Museen bieten auch Veranstaltungen an, die man übers Netz besuchen kann. Nicht alle laufen nur an diesem Tag.

Das Museum bietet eine Action-Bound Rallye durchs Erlebnisland Mathematik. Darin erfahren Jugendliche ab 15 sowie Erwachsene, welche Probleme bisher nicht einmal von den besten Mathematikern geknackt werden konnten! Ebenfalls interessant: Im Kameramuseum kann man sich übers Netz die Fortschritte der Fotoindustrie anschauen.

Das Kloster Michaelstein fokussiert auf Musikinstrumente und zeigt virtuell die mechanische Musikmaschine von Caus, die auch über den YouTube-Kanal des Klosters gezeigt wird. Dort ist auch eine Zusammenstellung anderer mechanischer Instrumente und ein zeitlicher Abriss der Musikgeschichte zu sehen.

Im Biotopia Lab gibt es YouTube-Videos über naturwissenschaftliche Themen zu sehen. Darin plaudern Wissenschaftler aus verschiedenen Forschungsbereichen der Max-Planck-Gesellschaft aus dem Nähkästchen und zeigen anhand von einfachen Demonstrationen, was sie an ihrem Forschungsfeld besonders fasziniert finden und was sie schon entdeckt haben.

Ein Museum für Liebhaber von Schrauben und Gewinden? Gibt es. Und das sogar als virtueller 360-Grad-Rundgang. Man erfährt einiges darüber, wie sich Schrauben und Gewinde entwickelt haben und allerhand über Techniken, die Teile aneinander fügen und welche Tricks es dabei zu überwinden galt und gilt.

Schraube locker? Nein, im virtuellen Rundgang erfährt man einiges über Befestigungstechniken und was man damit schon tat.

(Bild: Würth-Museum)

Das Industriemuseum bietet einen teils vertonten 360-Grad-Rundgang über sein Gelände und die Ausstellungsräume an.

Ein virtueller Rundgang mit Erklärungen über die Technik der Textilienherstellung.

Das Museum nimmt Besucher mit auf die Reise in die Zeit, in der es in der Maschinenhalle noch laut und geschäftig zuging. Mehrere Etagen kann man in 3D erkunden.

Silke Schmidt, die Leiterin des Museums führt in einem 3D-Rundgang durch die wichtigsten der 1000 Exponate in der Welt der Optik.

(mil)