Als Motivation: Tesla-Aktionäre sollen Musk milliardenschweres Aktienpaket geben

Das 56 Milliarden US-Dollar schwere Aktienpaket für Elon Musk wurde zwar vor Gericht gestoppt, soll aber trotzdem kommen. Nur so könne man ihn motivieren.

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Tesla-Logo im Gegenlicht

(Bild: BoJack/Shutterstock.com)

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Bei Tesla erreicht die nächste Auseinandersetzung über das 56 Milliarden US-Dollar schwere Aktienpaket für Firmenchef Elon Musk seine entscheidende Phase. Bis Donnerstag müssen Anteilseigner darüber abstimmen, ob der Milliardär das Riesenpaket bekommt, obwohl ein Gericht den Mega-Deal Anfang des Jahres untersagt hatte. Robyn Denholm, die Vorsitzende des Verwaltungsrats, hat die Aktionäre jetzt aufgefordert, dafür zu stimmen, um Musk auf diesem Weg zu motivieren. Der habe seinen Teil des Deals eingehalten und den Börsenwert des Elektrobauers seit 2018 enorm gesteigert. Nun müssten die Aktionäre ihren Teil der Abmachung einhalten. Es gehe um die Zukunft von Tesla. Ein Großaktionär hat aber bereits angekündigt, trotzdem dagegen zu stimmen.

Der Elektroautobauer hat Musk das beispiellos große Aktienpaket 2018 für den Fall in Aussicht gestellt, dass in den Folgejahren ambitionierte Zielmarken bei Börsenwert und Geschäftszahlen erreicht werden. Das war zwar gelungen, aber ein Aktionär hat erfolgreich vor einem Gericht in Delaware dagegen geklagt, weil der Entscheidung mehrere Irreführungen durch den Verwaltungsrat vorausgegangen waren. So waren dessen Mitglieder nicht unabhängig von Musk und außerdem hat der den Zeitplan und die Bedingungen vorgegeben, Verhandlungen hatte es nicht gegeben. Musk hat nach dem Urteil den Firmensitz von Tesla von Delaware nach Texas verlegt, ein neuer Versuch, den Deal über die Bühne zu bringen, wurde im April eingeleitet.

In dem Schreiben an die Aktionäre erklärt Denholm nun, dass das Aktienpaket einen einfachen Zweck gehabt habe: Den Fokus von Musk bei Tesla zu behalten. Der sei eben kein typischer Manager und Tesla keine typische Firma. Was anderswo für genügend Motivation sorge, funktioniere bei Musk nicht. Der habe nicht unbegrenzt Zeit, gleichzeitig aber keinen Mangel an Ideen. Damit man bei Tesla davon profitieren könne, müsse man Musk dazu bekommen, seine Energie in den Konzern zu stecken. Dazu soll das Aktienpaket dienen, für das die Aktionäre jetzt stimmen sollten. Nur kurz vor dem Brief von Denholm publik geworden, dass Musk dafür gesorgt hat, dass tausende KI-Beschleuniger, die Tesla bestellt hat, zu seinem Kurznachrichtendienst X umgeleitet hat.

Zumindest einen Großaktionär hat die Vorsitzende des Verwaltungsrats mit ihrem Plädoyer nicht überzeugen können. Am Sonntag hat der Staatliche Pensionsfonds Norwegens angekündigt, gegen die Übertragung des Aktienpakets an Musk zu stimmen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Damit positioniere sich der achtgrößte Anteilseigner gegen den Plan, was aber angesichts der Geschichte nicht überrascht. Schon 2018 hat der Statens pensjonsfond demnach gegen den Deal gestimmt. Elon Musk hat den Widerstand jetzt kritisiert und als "nicht cool" bezeichnet. Auf dem Kurznachrichtendienst X hat er behauptet, dass 90 Prozent der Kleinaktionäre dem Plan zugestimmt hätten und "die öffentliche Meinung ist uneindeutig dafür".

(mho)