KI-Update kompakt: Apple Intelligence, CustomGPTs, OpenAI, KI-Schummelei

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

Apple hat auf der Worldwide Developers Conference 2024 sein neues generatives KI-System "Apple Intelligence" vorgestellt. Es ist in iOS 18, iPadOS 18 und macOS Sequoia integriert und besteht aus mehreren generativen KI-Modellen, die den Nutzerkontext berücksichtigen sollen. Jetzt gibt es mehr Details zu ihrer Leistung.

Interne Benchmarks zeigen die durchschnittliche Leistung der Apple-Modelle im Vergleich zu ähnlich großen Modellen. Das On-Device-Modell übertrifft mit etwa drei Milliarden Parametern Microsofts Phi-3-mini und Googles Gemma. Das Server-Modell liegt insgesamt irgendwo zwischen GPT-3.5-Turbo und GPT-4-Turbo, im Schreiben und Zusammenfassen soll es jedoch ungefähr auf GPT-4-Niveau liegen.

Um die Leistung für spezifische Aufgaben zu steigern, setzt Apple auf eine Adapter-Strategie. Adapter sind kleine neuronale Netzwerkmodule, die für bestimmte Funktionen optimiert sind. Bei E-Mail-Zusammenfassungen schlagen Apples On-Device-Modelle mit Adapter Microsofts Phi-3-mini teils deutlich.

Nach Zustimmung zur Datenweitergabe können Nutzer auch auf Modelle von OpenAI für komplexe Anfragen zugreifen.

Apple hat Details zur Sicherheit der für seine KI "Apple Intelligence" genutzten Cloudserver veröffentlicht. Demnach sollen Nutzerdaten nicht dauerhaft gespeichert und für andere Zwecke verwendet werden. Die Cloud kommt nur zum Einsatz, wenn die lokale Verarbeitung auf dem Endgerät nicht möglich ist. Dabei übergebe das Gerät nur die nötigsten Daten an die Server.

Für die Server verwendet Apple ein eigens entwickeltes Betriebssystem basierend auf iOS. Es gibt keinen privilegierten Fernzugriff für Administratoren, sämtliche Transfers sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Sicherheitsfunktionen wie Secure Boot, Trusted Execution Monitor und Attestation sollen sicherstellen, dass nur von Apple signierter Code läuft.

Zur Überprüfung will Apple wie beim iPhone Security Bounty Program mit Sicherheitsforschern zusammenarbeiten. Für das Modelltraining der KI nutze man Methoden, die keine Zuordnung zu einzelnen Nutzern ermöglichen.

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Microsoft stampft seinen GPT Builder zum Erstellen benutzerdefinierter ChatGPTs für Privatnutzer ein. Ab dem 10. Juli 2024 werden alle privat erstellten Chatbots und zugehörigen Daten gelöscht. Unternehmen sind von dieser Änderung nicht betroffen.

Nutzer können ihre Anweisungen für die CustomGPTs noch bis zum Stichtag kopieren und an einem anderen Ort speichern. Microsoft begründet den Schritt mit einem Strategiewechsel, um sich auf die Kernfunktionen des Produkts zu konzentrieren. Künftig will man sich bei CustomGPTs auf kommerzielle und Unternehmensszenarien fokussieren.

Microsofts Versuche, mit dem Bing-Chatbot Marktanteile von der Google-Suche abzujagen, sind bisher weitgehend gescheitert. Auch die CustomGPTs bei OpenAI konnten kein neues Wachstum auslösen. Microsoft scheint sich daher bei KI-Diensten für Verbraucher vorerst auf vordefinierte Funktionen beschränken zu wollen.

Elon Musk hat seine Klage gegen OpenAI und dessen Chef Sam Altman zurückgezogen. Gründe dafür nannte er nicht. Die Entscheidung folgt nur einen Tag nach Musks heftiger Kritik an der Kooperation von Apple mit OpenAI.

Musk hatte Anfang des Jahres geklagt, da OpenAI von dem Ziel einer "AGI zum Wohle der Menschheit" zugunsten von Profitstreben abgewichen sei. Der Milliardär war 2015 Mitbegründer von OpenAI, hat sich dann aber zurückgezogen. Die Klage stand laut Experten auf wackeligen Füßen und diente wohl eher der Eigenwerbung für Musks neues KI-Unternehmen xAI, das in Konkurrenz zu OpenAI steht.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Das französische KI-Startup Mistral AI erhält in einer neuen Finanzierungsrunde 600 Millionen US-Dollar. Die Bewertung des Unternehmens verdreifacht sich damit innerhalb eines halben Jahres auf 6 Milliarden Dollar.

Die Investitionsrunde wird von General Catalyst und bestehenden Investoren wie Lightspeed Venture Partners angeführt. Zu den Unterstützern von Mistral zählen Tech-Schwergewichte wie Nvidia, Microsoft und Salesforce. Das erst vor einem Jahr gegründete Startup beschäftigt rund 60 Mitarbeiter, drei Viertel davon in der Produktentwicklung und Forschung.

Mistral will mit niedrigeren Kosten und Open-Source-Modellen gegen etablierte Player wie OpenAI und Google antreten. CEO Arthur Mensch sieht sein Unternehmen als erfolgreichen Disruptor und verweist auf die gute Resonanz der veröffentlichten Sprachmodelle.

Mit dem frischen Kapital will Mistral weiter in Rechenleistung investieren und zum globalen Player aufsteigen.

In der Türkei ist ein Student verhaftet worden, weil er bei einer Universitätsaufnahmeprüfung mithilfe von KI geschummelt haben soll. Laut Polizei nutzte er ein ausgeklügeltes System aus einer Kamera im Hemdknopf, einem Ohrhörer und einem in der Schuhsohle versteckten Router.

Die Kamera erfasste die Prüfungsfragen, leitete sie an eine KI weiter und diese übermittelte die Antworten direkt über den Ohrhörer an den Prüfling. Aufgrund seines verdächtigen Verhaltens flog der Betrug jedoch auf. Bis zum Prozess muss der Prüfling nun im Gefängnis bleiben. Auch eine weitere Person, die ihm geholfen haben soll, wurde festgenommen.

(igr)