Vorheriger Chef der NSA und Ex-General wird Teil des Verwaltungsrats von OpenAI

Paul Nakasone hatte die NSA Anfang Februar 2024 verlassen. Jetzt gehört er zum OpenAI-Verwaltungsrat und soll sich bei der KI-Firma um Cybersecurity kümmern.

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Paul Nakasone als NSA-Chef in einem Interview

Paul M. Nakasone

(Bild: NSA)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

OpenAI hat ein neues Mitglied in den Verwaltungsrat aufgenommen. Paul Miki Nakasone ist General der US-Armee im Ruhestand und war zuvor Leiter der National Security Agency NSA, dem größten Auslandsgeheimdienst der Vereinigten Staaten. Bei OpenAI wird er zunächst dem vom OpenAI-Chef Sam Altman geleiteten Sicherheitsausschuss angehören und soll für den Verwaltungsrat Empfehlungen hinsichtlich Sicherheit bei den Projekten und dem Betrieb der KI-Firma entwickeln.

Nakasone wurde von Ex-Präsident Donald Trump nominiert als Chef der NSA und hat die Sicherheitsbehörde von 2018 bis Februar dieses Jahres geleitet. Er ist Befürworter des Abschnitts 702 des Foreign Intelligence Surveillance Act FISA für eine verschärfte Massenüberwachung und hatte dies kurz nach seinem Abschied von der NSA in einer Zeitungskolumne ausgeführt. Im April hat das US-Repräsentantenhaus der Verlängerung des FISA zugestimmt. Auch der US-Senat stärkte die NSA und winkte den FISA mit dem umstrittenen Stasi-Paragrafen für die NSA-Spionage durch.

OpenAI begründet die Aufnahme von Paul M. Nakasone in den Verwaltungsrat mit gestiegenen Sicherheitsanforderungen, vom Schutz der Supercomputer für das Training Künstlicher Intelligenz bis zu Sicherheitsaspekten bei Gewichtungen von KI-Modellen. Auch der Schutz von Kundendaten gehöre dazu, schreibt OpenAI. Schließlich müsse KI auf dem Weg zur Artificial General Intelligence (AGI) widerstandsfähig sein gegen immer ausgefeiltere Cybersicherheitsbedrohungen.

Zuvor hatten einige namhafte Mitglieder den Verwaltungsrat von OpenAI verlassen. Mitte Mai kündigte OpenAIs Mitbegründer und leitender Wissenschaftler Ilya Sutskever nach rund zehn Jahren. Sutskever war zuvor in das Entlassungsgeschehen des CEOs Sam Altman involviert, als dieser zunächst abgesetzt und dann zurückgeholt wurde. Auch KI-Sicherheitsforscher Jan Leike warf das Handtuch und erklärte bei X, vormals Twitter, "in den letzten Jahren sind Sicherheitskultur und -prozesse gegenüber glänzenden Produkten in den Hintergrund geraten".

"Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, enorme positive Auswirkungen auf das Leben der Menschen zu haben. Dieses Potenzial kann jedoch nur ausgeschöpft werden, wenn diese Innovationen sicher entwickelt und eingesetzt werden", wird der Leiter des Verwaltungsrats Bret Taylor zitiert. "Die beispiellose Erfahrung von General Nakasone in Bereichen wie der Cybersicherheit wird OpenAI dabei helfen, seine Mission zu erfüllen, nämlich sicherzustellen, dass die Künstliche allgemeine Intelligenz der gesamten Menschheit zugutekommt."

Paul Nakasone erklärt, dass "das Engagement von OpenAI für seine Mission im Einklang mit meinen eigenen Werten und Erfahrungen im öffentlichen Dienst steht. Ich freue mich darauf, zu den Bemühungen von OpenAI beizutragen, sicherzustellen, dass Künstliche allgemeine Intelligenz sicher und für Menschen auf der ganzen Welt von Nutzen ist."

(fds)