Debian: Freier, aber verspätet

Das Debian-Projekt hat seinen Social Contract erweitert, was zu einer deutlichen Verzögerung der Freigabe der Distribution Debian GNU/Linux 3.1 führen dürfte.

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Von
  • Oliver Diedrich

Mit deutlicher Mehrheit haben die Debian-Entwickler einer Klarstellung im Debian Social Contract des Linux-Distributionsprojekts zugestimmt. Der erste Absatz legt jetzt fest, dass die Debian-Distribution ausschließlich aus freien Komponenten besteht -- bislang war von freier Software die Rede. Damit unterliegen nun auch Dokumentationen, Firmware, Grafiken und so weiter im Hauptzweig der Distribution (main) den Regeln der Debian Free Software Guidelines (DFSG). Diese verlangen unter anderem, dass Modifikationen und die Verbreitung veränderter Versionen erlaubt sein müssen.

Anthony Towns, Debian Release Manager, hat in einem Posting bereits darauf hingewiesen, dass mit dem neuen Social Contract größere Änderungen in Sarge nötig sind, dem aktuellen "testing"-Kandidaten für das demnächst erwartete neue stabile Debian GNU/Linux 3.1. Seiner Meinung nach wird das zu beträchtlichen Verzögerungen führen: Towns glaubt nicht, dass die Freigabe noch dieses Jahr erfolgen kann. Woody, die aktuelle "stable"-Release 3.0, ist im Juli 2002 erschienen. Sie hat im November 2003 die letzte Aktualisierung auf 3.0r2 erfahren. Eine weitere Aktualisierung von Woody auf 3.0r3 ist in Arbeit. (odi)