Oracle: Die Zukunft von MySQL

Oracle will die freie Datenbank als Konkurrenz zu MS-SQL aufbauen. InnoDB wird Standard-Storage-Engine, Falcon ist tot. Die Community-Version wird weitergepflegt.

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Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Auf der O'Reilly MySQL Conference & Expo hat sich Oracle zu seinen Zukunftsplänen für MySQL geäußert. Gegenüber Reuters erklärte Edward Screven, Chief Corporate Architect bei Oracle, sein Unternehmen werde die Investitionen in MySQL erhöhen, damit sie besser mit Microsofts SQL-Server konkurrieren kann. Dabei solle MySQL allerdings weiterhin eine schlanke, leicht zu administrierende Datenbank bleiben, sagte Screvens auf der Konferenz. Die Community-Versionen der Datenbank sollen dauerhaft erhalten bleiben – Oracle ist daran gelegen, dass MySQL seine weite Verbreitung behält.

Gleichzeitig kündigte Oracle neue MySQL-Versionen an. Die Beta-Version von MySQL 5.5 bringt unter anderem Verbesserungen beim Locking und bei der Datenreplikation. Die neue Version 7.1 von MySQL Cluster enthält einen neuen Cluster-Manager und einen Java-Connector. Außerdem will Oracle die Echtzeitfähigkeiten und die Verfügbarkeit verbessert haben.

MySQL wird in Zukunft standardmäßig die Storage-Engine InnoDB verwenden, deren Hersteller Oracle bereits vor mehreren Jahren gekauft hatte. MyISAM soll weiterhin unterstützt werden, Falcon hingegen will Oracle nicht weiterentwickeln. Gegenüber eWeek erklärte Screven: "Falcon war MySQLs Antwort auf den Kauf von InnoBase durch Oracle." Oracle habe InnoDB jedoch kontinuierlich verbessert und bringe jetzt InnoDB und MySQL wieder zusammen. "Für Falcon gibt es da keinen Platz mehr", so Screven.

Ebenfalls auf dem Programm steht die Entwicklung einer einfachen Datenmigration zwischen MySQL und der Oracle-Datenbank. Außerdem will Oracle Features wie Secure Backup, Enterprise Manager und Audit Vault, die bislang nur für Oracle 11g zur Verfügung stehen, auch für MySQL verfügbar machen. Allerdings werden nicht sämtliche Oracle-Anwendungen MySQL unterstützen.

(odi)