Dank KI: Steht das iPhone vor einem neuen "Super Cycle"?

Ab Herbst will Apple seine neue KI-Unterstützung ausliefern. Das könnte die iPhone-Verkäufe treiben, denn der Hersteller unterstützt nur bestimmte Modelle.

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iPhone 15 Pro

Ein iPhone 15 Pro.

(Bild: Sebastian Trepesch)

Lesezeit: 3 Min.

Von einem sogenannten Super Cycle spricht man beim iPhone, wenn größere Veränderungen bei Hard- und Software dazu führen, dass Nutzer vermehrt zu Neugeräten greifen. In der Vergangenheit galt dies etwa beim Einstieg Apples in den Markt der 5G-Smartphones, der Einführung der Dynamic Island und – zumindest teilweise – für den Start von USB-C-iPhones. Das Analysehaus Wedbush meint nun, dass es beim iPhone 16 in diesem Herbst nun wieder soweit sein könnte. Der Grund ist Apple Intelligence, die neuen Soft- und Hardware-Funktionen aus dem Bereich der generativen künstlichen Intelligenz, die Apple einführen will.

Denn beim iPhone sind diese nur sehr eingeschränkt verfügbar. Sie werden allein auf den Modellen 15 Pro und 15 Pro Max lauffähig sein – plus (vermutlich) allen iPhone-16-Modellen. Apple zufolge hat dies keine Marketinggründe, sondern ist rein technisch bedingt. So soll nur die im A17 Pro verbaute Neural Engine in der Lage sein, mit lokalen großen Sprachmodellen (LLMs), die Apple einsetzt, umzugehen. Hinzu kommt offenbar ein notwendiger Mindesthauptspeicher von 8 GByte, der nur ab dem A17 Pro verwendet wird. Beim Mac (und dem iPad) sieht es hingegen deutlich besser aus, hier wird sogar der bereits 2020 eingeführte M1 von Apple Intelligence unterstützt.

Laut Wedbush könne die Nachfrage nach dem iPhone 16 dadurch so groß werden, dass auch die Probleme Apples beim iPhone-Absatz in China ausgeglichen werden. Apple werde an der Wall Street zunehmend als eine Art Gatekeeper für Endkunden-KI-Systeme gesehen. Statt Konkurrenten wie OpenAI, Meta oder Google nur hinterherzuhinken, könnte es dem Unternehmen gelingen, die Marktführung zu übernehmen.

Noch sind das allerdings Träume von Investoren. Apple Intelligence kann bislang nicht einmal von Nutzern der aktuellen Entwicklerbeta von iOS 18 verwendet werden, offenbar plant Apple sogar für Developer eine Warteliste. Hinzu kommt, dass die KI-Dienste in diesem Jahr nur in der Sprachvariante US-Englisch erhältlich sein sollen, Funktionen wie die verbesserte Siri sollen ebenfalls erst im kommenden Jahr vollständig sein (etwa Vollzugriff auf das, was auf dem Bildschirm zu sehen ist). Schließlich hat sich Apple entschieden, Apple Intelligence aufgrund der Streitigkeiten um Regulierung zunächst nicht in der EU einzuführen.

Wedbush sieht für Apple trotzdem große Chancen. So schätzt das Geldhaus, dass insgesamt 270 Millionen iPhone-Nutzer in den letzten vier Jahren kein Neugerät erworben haben. Für das iPhone 16 erwarten die Analysten zudem, dass es erstmals in China aus dem Negativwachstum herauskommt. Das Dienstegeschäft könne pro Jahr um weitere 10 Milliarden US-Dollar wachsen, die "Upside" bei der Aktie bezeichnet Wedbush als Wert zwischen 30 und 40 Dollar pro Anteilsscheint. Das Preisziel der Analysten liegt bei 275 Dollar. Aktuell liegt der Kurs bei knapp 209 Dollar.

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(bsc)