Freitag: Google Translate mit mehr Sprachen, Sportbekleidung gegen Infrarotfotos

Google verdoppelt Wortschatz + Japan vs Sport-Voyeure + Kryptoqueen-Doku auf YouTube + Probleme von Rabbit R1 + Indigene als Netzbetreiber + Datenschutz-Podcast

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Ältere Person am Smartphone; Freitag: Translate-Upgrade, Olympia-Voyeure, Krypto-Doku, Rabbit-Sicherheit, Kanada-Netzbetreiber & Datenschutz-Podcast

(Bild: BlurryMe/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Googles automatischer Übersetzungsdienst soll eines Tages jede siebte Sprache unterstützen. Jetzt kommen 110 zusätzliche Sprachen, der bislang größte Schritt. Denn damit beherrscht Google Translate nun 243 Sprachen, fast doppelt so viel wie zuvor. Noch offen ist, wie Google seine Benutzerschnittstelle mit dermaßen vielen Sprachen bedienbar macht. Derweil hat der Sportartikelhersteller Mizuno Sportbekleidung mit speziellem Infrarotschutz entwickelt, die japanische Olympioniken in Paris tragen werden. Japanische Athletinnen hatten sich über im Internet kursierende Infrarotfotos beklagt, denn die Bilder mit nahezu durchsichtiger Kleidung wurden sexualisiert. Für das deutsche Publikum stellt Sky die erste Folge der True-Crime-Serie "Kill Bitcoin! Die Kryptoqueen und ihr OneCoin-Betrug" auf YouTube, die Fortsetzungen sind kostenpflichtig. Es gibt aber bereits frei verfügbare Dokumentationen über die untergetauchte deutsche Onceoin-Chefin Ruja Ignatova, etwa in der ARD-Mediathek – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Google kann mehr Sprachen automatisiert übersetzen. Der Übersetzungsdienst Google Translate wird von 133 auf 243 Sprachen annähernd verdoppelt, zu Beginn für die Ausgangssprachen. Die Bandbreite reicht von Sprachen mit sehr vielen Sprechern, wie Kantonesisch oder Punjabi (in der Variante der Shahmukhi-Schrift) bis zu weniger verbreiteten Dialekten wie Südniederfränkisch oder dem in Südbrasilien genutzten Riograndenser Hunsrückisch. Erst voriges Jahr hat Google Translate seinen Sprachschatz um 33 Sprachen erweitert, nämlich auf damals 131 plus der traditionellen wie der vereinfachten Variante der chinesischen Schriftsprache. Wie Google seine User-Interfaces bei so vielen Sprachen designen wird, bleibt abzuwarten: 110 neue Sprachen bei Google Translate, auch Südniederfränkisch.

Bei der Olympiade 2024 in Paris werden viele japanische Athletinnen Bekleidung tragen, die Infrarotlicht besser absorbieren soll als zuvor. Damit sollen voyeuristische Fotos vermieden werden, die bei der vorherigen Olympiade in Japan per Infrarotfotografie gemacht wurden und danach im Internet mit sexuellen Anmerkungen kursierten. Japanische Athletinnen hatten sich 2020 beim olympischen Komitee des Landes diesbezüglich beschwert. Daraufhin hat der japanische Sportartikelhersteller Mizuno Kleidung entwickelt, die einen besseren Schutz gegen Infrarotfotografie bieten soll. Zuvor konnten Infrarotfotos von Athleten die Körperlinien oder die Unterwäsche sichtbar machen: Japanische Olympia-Athleten mit spezieller Kleidung gegen Infrarotfotos.

Die dreiteilige Doku-Serie "Kill Bitcoin! Die Kryptoqueen und ihr OneCoin-Betrug" behandelt den Skandal um die Kryptowährung OneCoin. 17.000 Anleger sind der erfundenen Digitalwährung und dem betrügerischen Schneeballsystem auf den Leim gegangen. Die deutsche Onceoin-Chefin Ruja Ignatova ist untergetaucht und wurde zuletzt 2017 gesehen. Die Doku-Serie beleuchtet den Betrug und lässt Geheimdienstexperten, betrogene Anleger und ehemalige OneCoin-Mitarbeiter zu Wort kommen. Die erste Folge hat Sky als Werbemaßnahme vorab kostenlos auf YouTube veröffentlicht: Erste Folge der Sky-Doku "Kill Bitcoin!" über die Kryptoqueen auf YouTube.

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Das KI-Gadget Rabbit R1 hoppelt jetzt auch durch Deutschland: Erste Exemplare hat kürzlich eine Versandfirma in Euskirchen an deusche Kunden geliefert. Auch unser Redaktionsexemplar, das wir direkt nach der CES-Vorstellung im Januar vorbestellt haben, ist mittlerweile in Hannover eingetroffen. Doch der Deutschlandstart wird überschattet von Berichten über ein handfestes Sicherheitsproblem: Den Hardware-Hackern von Rabbitude ist es nach eigenen Angaben gelungen, auf geheime API-Schlüssel des Herstellers zuzugreifen. Darüber sei ein Zugriff auf sensible Nutzerdaten möglich gewesen: KI-Gadget Rabbit R1 mit holprigem Deutschlandstart durch Sicherheitsprobleme.

Der Telecomkonzern Bell Canada verkauft seine Tochter Northwestel um ungefähr eine Milliarde kanadische Dollar (rund 680 Millionen Euro) an ein Konsortium aus Ureinwohnervölkern. Es handelt sich also um eine Art Verstaatlichung durch dutzende Völker. Das Unternehmen versorgt die drei Territorien Kanadas sowie den Norden der Pazifikprovinz Britisch-Kolumbien und einen Teil des Nordens Albertas mit ortsgebundenem Internetzugang, Festnetztelefonie und teilweise Kabelfernsehen, außerdem vertreibt es Satellitenanbindungen über Oneweb. Laut den neuen Eigentümern wird Northwestel (NWTel) damit zum weltweit größten Netzbetreiber im Eigentum Indigener: Kanadas Indigene kaufen Netzbetreiber für elffache Fläche Deutschlands.

Dass eine Landesdatenschutzbehörde weitgehend geräuschlos von einer kompetenten Hand in die nächste übergeben wird, ist mitterweile keine Normalität mehr. In Baden-Württemberg hat das funktioniert: Vor rund einem Jahr, am 1. Juli 2023, trat Prof. Tobias Keber die Nachfolge von Stefan Brink als Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württembergs an. Im c't-Datenschutz-Podcast plaudert Keber über sein erstes Amtsjahr und erläutert, wie er seine Behörde sieht. Einen Schwerpunkt der Tätigkeit seiner Behörde legte er im ersten Jahr auf die Betrachtung von Künstlicher Intelligenz aus datenschutzrechtlicher Perspektive. Mehr dazu gibt es in der Auslegungssache 112: Ländle unter Aufsicht.

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(fds)