Wasserstoff-Flugpionier Universal Hydrogen ist pleite

Universal Hydrogen, das Unternehmen, was 2023 einen teilweise wasserstoffbetriebenen Flug durchführte, hat alle Geldreserven aufgebraucht.

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Die umgebaute ATR 72 (Bild: Universal Hydrogen)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ulrich Schmitz

Für viele überraschend ist das in Kalifornien ansässige Pionierunternehmen im Bereich Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Fliegerei, Universal Hydrogen (UH), offenbar pleite. Das zumindest berichtet die Seattle Times und verweist dabei auf eine Mitteilung des Unternehmens an die Investoren.

Universal Hydrogen führte im März letzten Jahres einen teilweise wasserstoffbetriebenen Flug durch. Der Testflug startete vom Grant County International Airport bei Moses Lake im US-Bundesstaat Washington, dauerte 15 Minuten und ging bis auf eine Höhe von 3500 Fuß MSL (rund 1000 Meter über dem Meeresspiegel). Heise Online berichtete seinerzeit über den Flug.

Noch im März dieses Jahres setzte das Magazin Fast Company das Unternehmen Universal Hydrogen auf die Liste der "innovativsten Unternehmen des Jahres 2024". Vergangenen Monat berichtete das renommierte Fachmagazin Aviation Week darüber, dass UH damit beschäftigt ist, die Antriebssysteme auf eine neue Leistungsstufe zu heben und mehrere Flugtests vorzubereiten.

Zu diesem Zeitpunkt war der Führungsebene von UH aber offenbar schon die finanzielle Schieflage des Unternehmens bewusst. Die von Investoren eingesammelten 100 Millionen US-Dollar waren nahezu aufgebraucht und man versuchte vergeblich, neue Investoren zu gewinnen.

In einem Brief an die Aktionäre, aus dem die Seattle Times zitiert, teilte Mark Cousin, CEO von Universal Hydrogen, nun das Ende des Unternehmens mit. Der Vorsitzende und CEO sowie der Vorstand schrieben, dass man formell beschlossen habe, das Unternehmen abzuwickeln, nachdem alle Bemühungen, weitere Finanzmittel von neuen Investoren zu beschaffen, gescheitert sind.

"Wir konnten weder eine ausreichende Eigen- oder Fremdfinanzierung sichern, um den Betrieb fortzusetzen, noch ein umsetzbares Angebot für einen Verkauf des Geschäfts oder eine ähnliche strategische Ausstiegstransaktion entwickeln", so Cousin.

Universal Hydrogen wurde 2020 von Paul Eremenko gegründet, der früher als Chief Technology Officer bei Airbus tätig war. Auf der Webseite von UH ist vom Ende der Vision und eventueller Regelungen für die Investoren aktuell nichts zu lesen. Im Bereich Karriere wird nach wie vor dazu aufgefordert, sich dem Team anzuschließen. Die "Latest News" verweisen auf Berichte in der Washington Post und Aviation Week Network von Februar und März 2024.

(usz)