Nvidia knackt 30 Milliarden US-Dollar, gibt aber Blackwell-Probleme zu

Nvidia wächst im hohen Tempo weiter. Der Umsatz verglichen mit 2023 ist mehr als verdoppelt, die Aussichten sind gemischt.

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Renderbild von Nvidias Blackwell GPU

Nvidias Blackwell-Generation (hier als Renderbild gezeigt) ist noch nicht bereit für ihre Prime Time.

(Bild: Nvidia)

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Zum ersten Mal in der Firmengeschichte hat Nvidia in einem einzelnen Quartal 30 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Ebenso stellen der Betriebsgewinn von 18,6 Milliarden Dollar und der Nettogewinn von 16,6 Milliarden Dollar Rekorde dar.

Besonders imposant sind die Vergleiche zum Vorjahr, weil damals der KI-Hype gerade erst begann – dieser ist für das rasante Wachstum verantwortlich, weil Nvidia Hauptlieferant für Beschleuniger fürs KI-Training ist. Im Jahresvergleich steigt der Umsatz um 122 Prozent, der Betriebsgewinn um 174 Prozent, der Nettogewinn um 168 Prozent. Der operative Cashflow steigt um 128 Prozent auf 14,5 Milliarden Dollar. Die liquiden Mittel (Bargeld und ähnliches) wachsen in einem Jahr von 5,9 auf 8,6 Milliarden Dollar an.

Laut Nvidias Mitteilung ist das Interesse an der Hopper-Plattform (H100, H200, GH200 usw.) ungebrochen hoch. Der Umsatz mit Produkten für Rechenzentren wächst auf 26,3 Milliarden Dollar – +154 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum und +16 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Dabei wächst sowohl die Beschleunigersparte (22,6 Milliarden Dollar) als auch die Netzwerkgruppe rund um die übernommene Firma Mellanox (3,7 Milliarden Dollar).

Auch allen anderen Sparten geht es gut: Binnen eines Jahres wächst die Gaming-Sparte mit ihren GeForce-Grafikkarten um 16 Prozent auf einen Umsatz von fast 2,9 Milliarden Dollar. Weit abgeschlagen sind Profi-Grafikkarten (454 Millionen Dollar, +20 %) und Automotive-Chips (346 Millionen Dollar, +37 %).

Die Beschleuniger für Rechenzentren bleiben unangefochten Nvidias wichtigste Einnahmequelle.

(Bild: Nvidia)

Im Geschäftsbericht gibt Nvidia schließlich doch zu, dass mit der neuen Beschleuniger-Generation Blackwell (B100 und B200) nicht alles glattläuft: "Wir haben eine Änderung an der Blackwell-GPU-Maske vorgenommen, um die Produktionsausbeute zu verbessern." Die Ausbeute (Yield) war offenbar so schlecht, dass sich "Bestandsrückstellungen von Blackwell-Material mit schlechter Ausbeute" negativ auf die Bruttomarge ausgewirkt haben. Sie sinkt binnen eines Quartals von 78,9 auf immer noch enorm hohe 75,7 Prozent.

Auf der dieswöchigen Hot-Chips-Messe gingen Gerüchte herum, dass die Ausbeute bisher unter zehn Prozent liege – ein obszön schlechter und unwirtschaftlicher Wert, vor allem in Anbetracht des ausgereiften 4-Nanometer-Prozesses. Schuld sollen demnach zu dicht gepackte Transistoren sein. Das passt zu Nvidias Aussage, dass der Chipauftragsfertiger TSMC neue Belichtungsmasken erstellt hat. Zum Monatsanfang widersprach Nvidia noch Gerüchten zu Verzögerungen aufgrund von Produktionsproblemen. Neue Masken dürften die Auslieferung allerdings um Monate zurückwerfen.

Im vierten Fiskalquartal soll nun die Serienproduktion anlaufen; Nvidia stellt da erste Milliarden-Umsätze mit Blackwell in Aussicht. Das Fiskalquartal läuft von November 2024 bis Ende Januar 2025. Die Hopper-Beschleuniger sollen sich parallel gut weiterverkaufen.

Im jetzt laufenden Quartal (drittes des Fiskaljahres 2025) erwartet Nvidia Umsatz von 32,5 Milliarden Dollar (+/- 2 Prozent). Der Börse dürften vor allem die Blackwell-Eingeständnisse nicht gefallen: Die Aktie sinkt nachbörslich um gut fünf Prozent.

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