GPS-Empfänger in japanischen Handys ab 2007 Pflicht

In Japan müssen ab 2007 alle neuen Mobiltelefone mit GPS-Chips ausgestattet sein; Hintergrund ist der Aufbau eines neuen Notfallmeldesystems.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

In Japan müssen Mobiltelefone ab 2007 standardmäßig mit GPS-Empfängern (Global Positioning System) ausgestattet werden, das berichtet der Branchendienst Asia Biz Tech. Die GPS-Tauglichkeit werde für alle neu auf den Markt kommenden 3G-Handys (UMTS) vorgeschrieben, um bei Notrufen den Standort von Hilfesuchenden lokalisieren zu können. Eine entsprechende Verordnung habe das Telekom-Komitee des Ministeriums für Öffentliche Verwaltung, Post und Telekommunikation (MPHPT) erlassen.

Hintergrund ist der Aufbau eines neuen japanischen Notfallmeldesystems, das 2005 den Probebetrieb aufnehmen und zwei Jahre später in den Regelbetrieb übergehen soll. Die japanische Polizei registriert jährlich rund zehn Millionen telefonische Notrufe, die Hälfte davon wird über Handys abgesetzt. Die Mobilfunkindustrie integriert GPS-Funktionen allerdings schon jetzt ohne Zwang in die neuen 3G-Modelle, da sie sich insbesondere von der Inanspruchnahme mobiler Navigationsdienste künftig gute Umsatzchancen versprechen.

Hierzulande hatte zuletzt der Mobilfunkanbieter Vodafone mit dem Vitafone 1200 ein Handy in seine Produktpalette aufgenommen, das einen Empfänger für das Satelliten-Ortungssystem GPS enthält. Nach Drücken einer Notruf-Taste setzt das Gerät eine Meldung an die Servicezentrale der Firma Vitaphone ab. Darin sind GPS-Informationen enthalten, mit denen der Standort des Handys bis auf etwa 15 Meter genau lokalisiert werden kann. Der Notruf wird mit Angaben zur Person und ihrem Aufenthaltsort dann an die Rettungsdienste weitergeleitet. (pmz)