Startschuss für "Nationale Plattform Elektromobilität"

Die Bundesregierung und Vertreter von Industrie und Wissenschaft sind am Montag in Berlin zum Start der "Nationalen Plattform Elektromobilität" zusammengekommen. Rund 150 Fachleute werden nun Vorschläge erarbeiten, wie Deutschland die "Technologieführerschaft bei Schlüsselkomponenten" und die "Marktführerschaft im Bereich Elektromobilität" erreichen kann.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Will bei der Entwicklung der Elektromobilität nicht im Regen stehen: Bundeskanzlerin Angela Merkel am Montag in Berlin bei einer Präsentation von Elektrofahrzeugen.

(Bild: Volkswagen)

Die Bundesregierung und hochrangige Vertreter von Industrie und Wissenschaft haben sich am Montag in Berlin zum Thema Elektromobilität in Deutschland ausgetauscht. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekräftigte dabei das Ziel, hierzulande bis zum Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf den Markt zu bringen. Dazu seien von allen Beteiligten aber erhöhte Kraftanstrengungen nötig, heißt es in einer vom Bundesverkehrsministerium anlässlich des Starts der "Nationalen Plattform Elektromobilität" (NPE) veröffentlichten Erklärung: Elektromobilität werde nur dann ein Erfolg, wenn alle Akteure in den kommenden Jahren gemeinsam an einem Strang ziehen.

Gemeinsamer Strang ist der 2009 verabschiedete "Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität", für den rund 150 Fachleute in sieben Arbeitsgruppen nun Vorschläge entwickeln, wie sich folgende Ziele umsetzen lassen: Erreichen der Technologieführerschaft bei notwendigen Schlüsselkomponenten und Marktführerschaft im Bereich Elektromobilität; Reduzierung der Kosten künftiger Elektrofahrzeuge zur Steigerung der wirtschaftlichen Akzeptanz und Wettbewerbsfähigkeit; Errichtung einer bedarfsgerechten, intelligenten und wirtschaftlichen Lade- und Netzinfrastruktur; Definition von Rahmenbedingungen, Normen und Standards sowie deren Umsetzung auf internationaler Ebene in Kooperation mit anderen europäischen Ländern.

Noch in diesem Jahr soll eine erste Zwischenbilanz der Entwicklung des nationalen Elektromobilitäts-Konzepts gezogen werden. Anschließend will die Bundesregierung über den Umfang von weiteren finanziellen Beiträgen zur Förderung von Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Elektromobilität entscheiden. Mögliche Förderschwerpunkte sind dabei: Batteriezellen und Batteriesysteme (insbesondere industrielle Fertigung in Deutschland); Elektromotor und Leistungselektronik; Netzintegration, Speichermanagement, Ladesysteme; Recyclingverfahren; Weiterentwicklung und Ausbau von Modellregionen zu Pilotregionen.

Koordiniert wird die "Nationale Plattform Elektromobilität" von Ex-SAP-Chef Henning Kagermann, IG-Metall-Chef Berthold Huber und Matthias Wissmann, Chef des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Im Hintergrund ziehen die Staatssekretäre Rainer Bomba (Verkehr) und Jochen Homann (Wirtschaft) die Strippen, die auch für die "Gemeinsame Geschäftsstelle Elektromobilität" (GGEMO) verantwortlich sind, in der die Fäden der Elektromobilitäts-Strategie der Regierung zusammenlaufen. Während die Wirtschaft der NPE angesichts zu erwartender Fördergelder in Milliardenhöhe positiv gegenüber steht, kritisierte der ADAC, dass man die Interessen der Verbraucher hier "entschieden zu wenig" berücksichtige. An der heutigen Veranstaltung in Berlin nahm ADAC-Präsident Peter Meyer deshalb demonstrativ nicht teil. Der Automobilclub will sich aber weiter an einer der NPE-Arbeitsgruppen beteiligen. (pmz)